Test: Cube Reaction C:62 One 2022
Die Marke Cube bietet mit dem Reaction C:62 ONE 2022 ein attraktives Cross-Country-Bike im mittleren Preissegment. Das „C“ im Namen macht direkt klar: Es wurde mit Carbon gearbeitet. Damit bekommt der beliebte Hersteller aus Bayern das Race-Hardtail deutlich unter 12 Kilogramm. Ob Cube deshalb bei den anderen Komponenten des MTB sparen muss und wie renntauglich das Bike wirklich ist, erfährst du im Testbericht.
ist
gut
- Leichter C:62-Carbon-Rahmen mit ARG2-Geometrie
- Bessere Steifigkeit dank Boost-Ausfallenden vorne & hinten
- Ständer, Schutzbleche und Gepäckträger einfach nachrüstbar
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
so
gut
- Hinterradreifen nicht „tubeless-ready“
- Kein Kettenstrebenschutz
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- Touren
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- Feldwege
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- Einstieg
- Mittelklasse
- Spitzenklasse
Unser Lucky Guide Matthias hat das Cube Reaction C:62 ONE getestet und schildert hier seine Eindrücke.
Neues Bike – neuer Test. Das ist immer dann besonders spannend, wenn es ein Bike ist, für das ich mich selbst interessiere. Das Cube Reaction C:62 ONE 2022 ist ein Hardtail-Mountainbike aus dem sogenannten Cross Country-Bereich (oft abgekürzt mit XC). Was ist das Besondere? Es sind Bikes, die vor allem für schnelles Querfeldein-fahren, aber auch für echte MTB-Wettkämpfe gebaut sind. Sie gelten meist als eher leichte Hardtails, bei der die spezifische Geometrie eine bessere Kraftübertragung ermöglicht.
Reaction-Modelle als Klassiker
Cube-Modelle mit dem Namen Reaction existieren fast schon so lange wie die Marke selbst. Das Cube Reaction gibt es seit zwei Jahrzehnten und ist in drei Ausführungen erhältlich. Der entscheidende Unterschied ist dabei das Rahmenmaterial. Während die Alu-Modelle (das Trailbike Reaction TM ausgenommen) noch mit Zubehör – wie Ständer oder Schutzbleche – kompatibel sind, gehen die Carbonmodelle eindeutig einen anderen Weg.
Und „leicht“ ist das passende Stichwort. Das „C“ im Namen des Reaction C:62 ONE zeigt bereits an, dass Cube hier auf einen Carbonrahmen zurückgreift. Der sieht aufgrund der kantigen Gestaltung nicht nur optisch gelungen aus, er sollte das Bike auch deutlich leichter und steifer machen. An der Verarbeitung lässt sich auf den ersten Blick nichts aussetzen. In meinem Fall hat das Bike die matte Farbe carbon’n’grey. Die zweite Farboption kommt in auffälligerem Rot und Aufschrift in weiß daher. Die insgesamt dunkle und aufgeräumte Optik – einzig das C:62 ist in weißer Schriftfarbe gehalten – lässt das Bike dezent und hochwertig wirken. Die Vorfreude aufs Biken ist bereits beim Anblick groß!
Carbon appétit – das Cube C:62 ONE punktet nicht nur optisch
Wirft man einen Blick in das Datenblatt von Cube wird deutlich, dass es sich um einen Rahmen handelt, der als „Monocoque“ im „Advanced Twin Mold“-Verfahren hergestellt wurde. Der Rahmen ist also „aus einem Guss“. Das ist mit ein Grund, warum das Reaction C:62 ONE nur 11,5kg auf die Waage bringt und sich damit in diesem Preissegment einen Spitzenplatz in puncto Leichtigkeit sichert.
SRAM Eagle 1x12: Einfach schalten mit 1-fach-Schaltung
Geschaltet wird hier mit SRAM-Komponenten. Der amerikanische Hersteller gilt neben Shimano als Marktführer auf dem Gebiet. SRAM ist als Vorreiter des Einfach-Antriebes bekannt und genau dieser wurde von Cube auch beim Reaction C:62 ONE verbaut. Vorne nur ein Kettenblatt zu haben ist aus meiner Sicht auch völlig ausreichend, wenn man bedenkt, dass sich am Hinterrad eine riesige 12-Fach-Kassette mit 11-50 Zähnen befindet. Nice-to-have: Durch das Wegfallen des Umwerfers, spart man nicht nur Gewicht, sondern die Kette bleibt im Gelände auch da, wo sie hingehört.
Du willst mehr über die Kettenschaltungen von Shimano & SRAM erfahren? Hier ist unser Blogbeitrag dazu: Mountainbike-Schaltung von Shimano & SRAM
Tuning-Tipp: Leider fehlt an der Kettenstrebe ein Schutz. Hier können langfristig unschöne Macken entstehen falls die Kette doch einmal den Rahmen berühren sollte.
Ideal für Anstiege und schnelle Sprints: Die Federgabel mit Lockout
Die Federung macht ein Mountainbike erst so richtig zu einem Mountainbike. Die Federgabel ist in diesem Fall von SR Suntour und stammt somit von einem Spezialisten. Der Federweg von 100 mm ist XC-typisch. Die Gabel lässt sich per Luftdruck auf Gewicht und Vorlieben einstellen und auch die Zugstufe lässt sich anpassen. Schönes Feature ist der Remote-Lockout, mit dem du auch während der Fahrt bequem die Gabel fixieren kannst. Im Stand macht die Gabel bei gezogener Bremse einen recht steifen Eindruck, was auch an dem breiteren Achsstandard „Boost“ liegt. Der ist übrigens auch im Heck des Bikes zu finden und sollte dem Twentyniner trotz der großen Räder eine gute Steifigkeit geben. Durchaus praktisch für Anstiege im Wiegetritt und schnelle Abfahrten.
Für Sicherheit auf Trails sollte auch die verbauten Magura MT2 Bremsen mit 180er und 160er Bremsscheiben sorgen. Diese arbeiten natürlich hydraulisch und versprechen eine ordentliche, dosierbare Bremskraft. Zwar gibt es im MTB-Bereich stärkere Bremsen, aber hier geht es weniger darum, bei gewagten Downhill-Passagen maximale Bremskraft zur Verfügung zu haben, sondern leichte, aber dennoch ausreichend gute Bremsen zu bedienen.
Zu guter Letzt schaue ich mir die Reifen- und Laufräderkombination an. Auf den bewährten Sun Ringle ATAC Laufrädern montiert Cube die Schwalbe Racing Ray vorne und hinten und hinten die fast schon legendären Racing Ralph. Die Laufräder werden teilweise auch bei Fullys verwendet und sind robust, wenn auch etwas schwerer. Der Reifenspezialist bezeichnet das Profil des Racing Ray als „extra aggressiv“, was laut eigenen Aussagen die Bereifung zur perfekten XC-Waffe machen soll. Rein vom Profil her also eine gute Wahl, jedoch vermisse ich beim Hinterrad den „tubeless-ready“-Schriftzug. Hier kann man Cube allerdings kaum etwas vorwerfen, da diese Entscheidung wahrscheinlich von den globalen Lieferschwierigkeiten bestimmt wurde.
Kleines Fazit: In diesem Preissegment ein Bike mit Carbon-Rahmen anzubieten ist ein Alleinstellungsmerkmal. Auch die restlichen Komponenten sind größtenteils stimmig. Cube nutzt genau die Komponenten, die für den XC-Hardtail-Bereich wichtig sind. Schade ist lediglich die Sparmaßnahme am Hinterreifen. Qualität bieten Schaltung, Bremsen und Co dennoch.
Cube Reaction C:62 ONE als preisgünstige MTB-Rennmaschine
Sportlich will das Bike sein und das merke ich direkt. Es gibt deutlich schwerfälligere Mountainbikes auf dem Markt. Dieses Bike hingegen wirkt dagegen direkt reaktionsfreudiger. Es geht mit ersten Pedaltritten zügig voran, das Handling ist spürbar auf schnellere und flotte Runden ausgelegt. Cube nennt diese Rahmengeometrie ARG2, was für „Agil Ride Geometry“ in der zweiten Version steht. Das Bike zwingt mich dementsprechend in eine tiefere und sportlichere Position. Das tut dem Fahrspaß auf den ersten Metern aber keinen Abbruch. Im Gegenteil: Das agile Hardtail-MTB macht Laune!
Am Dortmunder Phönix-See und in der Umgebung gibt es ein paar Steigungen und Offroad-Passagen, um die verschiedenen Komponenten zu testen. Gerade bei den Steigungen kann man die Schaltkomponenten und deren Bandbreite gut testen. Hier gibt es aber auch mit ordentlich Druck auf dem Pedal nichts zu meckern. Die Kette wandert auf dem hinteren Ritzel von Zahnkranz zu Zahnkranz und ich komme auch die steilsten Wege problemlos hinauf. Bergab geben die hydraulischen Bremsen genau die feinfühlige Bremsleistung, die ich von einer Bremse in dieser Preisklasse erwarten würde.
Fazit: Wenig Gewicht macht Spaß – und muss nicht viel kosten!
Sportlich, leicht und erschwinglich – das sind so in etwa die drei Adjektive, die das Bike am besten beschreiben. Das Highlight des Bikes ist sicher der aus Carbon gefertigte Rahmen. Er ist mit ein Grund, warum ich Anschaffung für XC-Fans empfehlen kann. Das Reaction C:62 ONE bietet neben dem tollen Rahmen zudem wertige Komponenten zu einem insgesamt stimmigen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Neben der ONE-Variante bietet Cube noch das Reaction C:62 Pro und C:62 Race an, die sich preislich etwas höher ansiedeln. Der Unterschied zwischen den Modellen liegt in der Wahl der Anbauteile wie Schaltung, Gabel und Laufräder. Die Pro- und die Race-Varianten kommen etwa mit Rock Shox- beziehungsweise Fox-Gabeln und anstelle der SRAM-Komponenten mit einem Shimano-Mix aus Deore und Deore XT.
Wenn du mehr über Hardtails und die verschiedenen Kategorien wissen möchtest, schaue unbedingt auf den Seiten unserer Kaufberatung vorbei oder lass dich in einem Store in deiner Nähe von unseren Lucky Guides beraten.
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Matthias
Schon als Kind im flachen Ostfriesland war das Rad das Fortbewegungsmittel Nr. 1.
Mittlerweile hat es ihn ins Rheinland in den Großstadtdschungel Düsseldorf verschlagen, aber auch hier hat sich eines nicht geändert: Das Bike ist immer dabei. Neben den alltäglichen Touren fährt er regelmäßig mit dem Rennrad in den niederrheinischen Weiten.