Kaufberatung: E-Lastenrad

E-Lastenräder kombinieren die Vorteile von Lastenfahrrädern mit einem kraftvollen E-Antrieb von Marken wie Bosch oder Yamaha. Mit der Motorunterstützung wird der Transport von mehreren Kindern, dem Wocheneinkauf oder Sperrgut zur Kleinigkeit. Dadurch ist das E-Lastenrad sowohl für Privatpersonen als auch für die gewerbliche Nutzung, beispielsweise im Handwerk, interessant.

Bei Lucky Bike findest du viele Lastenfahrräder von etablierten Marken wie Babboe und Tern oder von spannenden Start-ups wie citkar. In dieser Kaufberatung zeigen wir dir die verschiedenen Lastenrad-Arten und erklären dir wie du das beste Lastenfahrrad für deine Bedürfnisse finden kannst. Da Cargobikes mit und ohne Motor ähnlich aufgebaut sind, gilt die Kaufberatung gleichermaßen für beide Kategorien.

E-Lastenrad-Beratung: Besonderheiten und Gewicht(e)

E-Lastenräder und Cargobikes sind ein wichtiger Teil der Verkehrswende. Die Anzahl der Hersteller und Modelle ist in den letzten Jahren stark gestiegen. So gibt es mittlerweile (E-)Lastenräder für viele Einsatzzwecke. Die Lasten werden hauptsächlich zwischen den Rädern oder hinten über den Rädern platziert. Dementsprechend sind Lastenfahrräder länger und häufig breiter als normale Fahrräder oder E-Bikes. 

Doch nicht nur von den Maßen sind Lastenräder etwas anderes – auch das Eigengewicht ist höher. Während zweiräderige Lastenräder – wie das Bergamont E-Cargoville LT noch bei etwa 35 Kilogramm liegen, wiegen dreiräderige Lastenräder – wie zum Beispiel das Babboe Curve oder Babboe Dog – schnell über 70 Kilogramm. Das muss so sein damit die Räder entsprechend stabil sind. So bieten die meisten Lastenräder eine Nutzlast von 160 bis 230 Kilogramm.

Tipp: Probieren geht über studieren. Anfangs sind alle Cargobikes etwas gewöhnungsbedürftig. Deshalb empfehlen wir dir unbedingt verschiedene Lastenfahrräder auch persönlich zu testen. In unseren deutschlandweiten Filialen hast du die Gelegenheit dazu. Dort kannst du dich beraten lassen und gemeinsam mit unseren Lucky Guides herausfinden, welches Lastenrad am besten zu dir und deinen Ansprüchen passt.

E-Lastenrad-Kaufberatung: Was kostet ein (E-)Lastenrad?

Zweiräderige Longtail-Lastenfahrräder ohne Motor – wie etwa das Tern Cargo-Faltrad – gibt es bereits ab etwa 1.500,00 Euro. Größere Lastenfahrräder mit zwei Rädern und Ladefläche in der Mitte – sogenannte Long Johns – beginnen bei etwa 2.000,00 Euro. Ein E-Antrieb erhöht den Preis der Modelle nochmal um etwa 1.000,00 bis 1.500,00 Euro. E-Lastenfahrräder beginnen also bei etwa 3.000,00 Euro. Es gibt zwar noch etwas günstigere Lastenräder auf dem Markt, jedoch wird bei ihnen teils an wichtigen Stellen, beispielsweise an den Bremsen, gespart. Aus diesem Grund raten wir von solchen Modellen ab.  

Tipp: Es gibt Förderungsangebote für gewerblich genutzte E-Lastenfahrräder und – je nach Kommune – auch für Privatpersonen. Hier erfährst du mehr über die Förderung für Lastenräder.

Einspurig oder mehrspurig: Welches Lastenrad ist das richtige für mich?

Grundsätzlich wird bei Lastenrädern zwischen einspuriger und mehrspuriger Bauweise unterschieden. Die meisten einspurigen Lastenräder lassen sich entweder als „Longtail“ oder als „Long John“ bezeichnen. Die Fahreigenschaften dieser beiden Arten sind dabei sehr ähnlich zu einem typischen Fahrrad. Die mehrspurigen Lastenrad-Konzepte kommen dafür mit einer größeren Ladefläche und mindestens drei Rädern daher. Diese Lasten-Dreiräder können dementsprechend mehr transportieren, sind aber auch weniger agil und fahren sich anfangs etwas ungewohnt. Damit du abschätzen kannst, welches Lastenrad für dich in Frage kommt, haben wir die Vor- und Nachteile weiter unten für dich zusammengefasst.

Die zwei einspurigen Konzepte im Vergleich: Long John oder Longtail? 

Das sogenannte „Long John“ wurde bereits vor 100 Jahren in Dänemark erfunden und ist somit ein echter Lastenrad-Klassiker. Es hat eine tiefe Ladefläche zwischen Vorderrad und Lenker und benötigt dementsprechend einen zusätzlichen Lenkmechanismus. Die Fahreigenschaften des Long Johns sind dennoch recht agil, denn, während das Hinterrad häufig die klassische Größe von 26 Zoll hat, ist das Vorderrad mit 20 Zoll deutlich kleiner. Ein Longtail ist dagegen nicht in der Mitte, sondern im Heck deutlich länger ausgeführt. Dadurch ähnelt es am meisten einem normalen Fahrrad und Lasten lassen sich auf dem größeren Gepäckträger hinten oder auch an der Front transportieren. Hierfür benötigt man dann aber in der Regel zusätzliche Taschen.

Vorteile und Nachteile von Long John-Lastenrädern im Überblick:

Vorteile

  • Fahreigenschaften ähnlich zu einem normalen Fahrrad
  • Kleinkinder können sehr einfach transportiert werden
  • sicheres Fahrverhalten, auch bei höheren Geschwindigkeiten
  • keine Packtaschen oder Kindersitz notwendig, Kinder oder Lasten können sofort transportiert werden
  • Zubehör wie eine wetterfeste Kabine kann montiert werden

Nachteile

  • zusätzlicher Lenkmechanismus hat je nach Ausführung einen Anschlag, daraus folgt ein größerer Wendekreis

Vorteile und Nachteile von Longtail-Lastenrädern im Überblick:

Vorteile

  • benötigt weniger Platz
  • meist leichter als ein Long John
  • fährt sich wie ein normales Fahrrad

Nachteile

  • Kleinkinder lassen sich nur im Anhänger transportieren und man hat sie generell nicht im Blick
  • weniger Ladefläche als ein Long John

Die mehrspurigen Lastenräder: Dreirad-Lastenräder mit und ohne Neigung

Die große Mehrheit der mehrspurigen Lastenräder kommt vorne mit zwei kleineren 20-Zoll-Rädern und einem 26-Zoll-Rad am Heck daher. Sie bieten riesige Ladeflächen und es können bis zu drei oder sogar mehr Kinder problemlos transportiert werden. Bei diesen Lastenfahrrädern gibt es drei verschiedene Lenkungsarten, die für grundlegend verschiedene Fahreigenschaften sorgen. 

Die technisch einfachste Lenkung ist die sogenannte Drehschemellenkung. Dort ist der Lenker mit der Transportbox verbunden, so dass sich diese beim Lenken nach links und rechts mitbewegt. Das funktioniert bei niedrigen Geschwindigkeiten zwar gut, sorgt jenseits von etwa 20 km/h aber dafür, dass man im unbeladenen Zustand sein Gewicht verlagern muss, um nicht umzukippen. Für höhere Geschwindigkeiten und ein angenehmeres Fahrgefühl gibt es Modelle mit sogenannter Achsschenkellenkung. Diese Art der Lenkung ist genauso wie bei einem Auto aufgebaut. Zudem gibt es Modelle – wie das Babboe Carve – mit einer zusätzlichen Neigungstechnik durch die sich der Schwerpunkt der Transportbox bei Kurven verändert und sich das Rad noch leichter manövrieren lässt.

Vorteile und Nachteile von Dreirad-Lastenrädern im Überblick:

Vorteile

  • sehr hohe Lasten möglich
  • sehr einfaches  Be- und Entladen
  • Regenverdecke einfach nachrüstbar
  • großzügige Ladefläche oder Transportbox
  • benötigt keinen Ständer und bleibt beim Anhalten stehen
  • Lenkung mit Neigungstechnik ermöglicht auch höhere Geschwindigkeiten

Nachteile

  • sehr schwer
  • deutlich breiter als Long John und Longtail
  • Transportboxen sind bei Rädern mit Neigungstechnik kleiner
  • bei Anstiegen höhere Muskelkraft oder Motorunterstützung notwendig

Extrapower für E-Lastenräder: Heckmotor oder Mittelmotor?

Genau wie bei normalen E-Bikes und Pedelecs gibt es auch bei Lastenrädern verschiedene Arten der Motorunterstützung. Lastenräder von Babboe gibt es beispielsweise sowohl mit Nabenmotoren als auch mit Mittelmotor von Yamaha. Die Modelle mit Hinterradmotor von Babboe bieten etwa 40 Newtonmeter, während die Yamaha-Motoren bereits 70 Newtonmeter Drehmoment bieten. Modelle mit einer Bosch-Cargo-Line-Motorisierung – wie das Cube Cargo oder Tern GSD – besitzen sogar bis zu 85 Newtonmeter. Je mehr Lasten oder Höhenmeter du auf deinen Fahrten bewältigen musst, desto mehr Motorunterstützung sollte das Lastenrad haben.

Der Fahrradanhänger: Die Alternative zum Lastenrad?

Für den Transport von weniger als drei Kindern oder geringer Last eignet sich auch ein Fahrradanhänger – als günstigere Alternative zum Lastenrad. Hierfür kann man meist das bereits vorhandene Fahrrad oder E-Bike nutzen und muss lediglich eine Anhängerkupplung montieren. Der größte Vorteil des Fahrradanhängers sind die höhere Flexibilität, denn einige Kinderanhänger mit abnehmbarer Deichsel können auch als Kinderwagen genutzt werden. In unserem Blogbeitrag: Lastenfahrrad vs. Fahrradanhänger findest du weitere Informationen dazu.

In unserem Blog findest du auch einen Erfahrungsbericht vom Babboe Big E-Lastenfahrrad.