Wer selbst gerne auf zwei Rädern unterwegs ist, möchte seine Leidenschaft gerne an seine Kinder weitergeben. Doch ab wann ist dein Kind bereit für das erste Fahrrad und worauf musst du beim Kauf achten? Wir zeigen dir, wie du garantiert das perfekte Fahrrad für deinen Nachwuchs findest und beantworten die dringliche Frage „Was muss ich beachten, wenn ich das erste Kinderfahrrad kaufe?“.
Wie gewöhne ich mein Kind ans Fahrradfahren?
Der erste Kontakt mit dem Fahrrad erfolgt am besten ab einem Alter von zwei Jahren über Laufräder oder wenn die Kinder noch jünger sind über sogenannte Rutschfahrzeuge. Auf diese Art können Kinder ihren Gleichgewichtssinn und die Koordination schulen. So lernen sie noch vor dem ersten Kinderfahrrad auf einem Sattel zu sitzen und einen Lenker zu bedienen. Beim Laufradfahren lernen die Kids ganz beiläufig das Gleichgewicht auf zwei Rädern zu halten.
Wichtig: Auch beim Laufrad geht Sicherheit vor. Darum gilt hier, wie beim Fahrrad – den Helm nicht vergessen!
Ab wann kann ich das erste Fahrrad kaufen?
Die Frage, wann ein Kind bereit für sein erstes Kinderfahrrad ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Im Schnitt kann der Umstieg vom Laufrad auf ein Kinderfahrrad mit 3 bis 4 Jahren erfolgen. Der Zeitpunkt ist vor allem abhängig davon, wie sicher das Kind auf dem Laufrad unterwegs ist. Aber es gibt auch Kids, die mit sechs Jahren noch lieber Roller fahren. Sei deshalb nachsichtig und frage dein Kind, ob es sich bereit für den Umstieg auf das Fahrrad fühlt.
Folgende Fragen können hilfreich sein, um zu entscheiden, ob das Kind bereit für einen Umstieg auf ein Kinderfahrrad ist:
- Wie sicher ist mein Kind generell auf dem Laufrad unterwegs?
- Hat mein Kind einen guten Gleichgewichtssinn?
- Kann es ohne Probleme lenken?
- Nimmt es beim Rollen mit dem Laufrad die Füße vom Boden?
Ein Kinderfahrrad kaufen: Auf was muss ich achten? Tipps für den Einstieg
Größe: Wichtig ist, dass dein Kind wie bei einem Laufrad mit beiden Füßen sicher auf dem Boden steht. Schließlich soll das neue Erlebnis nicht durch einen schwierigen Balanceakt getrübt werden. Beachte auf jeden Fall die Arm- und Beinlänge deines Kindes. Die ersten Kinderfahrräder, die als Einstiegsrad geeignet sind, starten bei einer Größe von 12 Zoll.
Aufbau: Die verbauten Teile sollten hochwertig verarbeitet sein und nicht rutschen. Die Griffe am Lenker sowie die Bremshebel müssen für die Hände deines Kindes gut erreichbar sein. Achte darauf, dass keine scharfen Kanten und Ecken verbaut wurden. Hier besteht Verletzungsrisiko. Im Idealfall verfügen die Lenkergriffe über einen seitlich angebrachten Prallschutz. Der verhindert, dass die Hände deines Kindes vom Lenker rutschen und bietet zusätzlichen Schutz, falls das Rad einmal umfällt. Zudem sollte das Rad auch ein Lenkerpolster aufweisen.
Sitzposition: Hier gilt es darauf zu achten, dass dein Kind aufrecht sitzen und den Lenker entspannt greifen kann. Dafür muss der Sattel tiefer als der Lenker montiert sein. Ebenfalls wichtig: kurze Kurbeln und ein niedriges Tretlager. Das garantiert, dass dein Nachwuchs jederzeit die Füße ohne Schwierigkeiten vom Pedal wieder auf den Boden bekommt und umgekehrt. Das gibt ein Plus an Sicherheit.
Gewicht: Achte auf das Gewicht des Rades. Als Richtwert gilt maximal die Hälfte des Gewichtes deines Kindes. Das hört sich gerade bei Leichtgewichten schwierig an, doch bedenke, dass Kraft und Ausdauer von Kindern nicht so ausgeprägt sind wie bei Erwachsenen. Und wer bringt gerne ein Fahrzeug in Bewegung, das fast so viel wiegt wie man selbst. Ein leichtes Rad erhöht die Steuerfähigkeit enorm und trägt so zur Sicherheit deines Kindes bei. Das Material des Rahmens hat natürlich einen Einfluss auf das Gewicht. Die Hersteller von Kinderfahrrädern setzen meist auf Stahl oder Aluminium. Selbst bei den kleinsten Rädern kann das einen Unterschied ausmachen.
Zubehör: Verzichte auf unnötigen Schnickschnack. Für die ersten Lernübungen in der Einfahrt oder auf Feldwegen sind beispielsweise Federgabeln, Licht und Fahrradständer überflüssig und behindern eher. Erst wenn du mit deinem Kind kleinere Strecken fährst oder es bereit sein muss für den Weg zum Kindergarten oder der Schule, kannst du Gepäckträger und Co. montieren.
Braucht mein Kind Stützräder am ersten Fahrrad?
Die klare Antwort auf die Frage nach Stützrädern für das erste Kinderfahrrad lautet ganz klar: Nein! Hat dein Kind Erfahrungen mit dem Laufrad gesammelt, ist der Gleichgewichtssinn wahrscheinlich schon gut ausgeprägt. Die zwei zusätzlichen Räder machen das neue Kinderfahrrad dann zu einem größeren Dreirad und bieten beim Lernen der Fahrt auf zwei Rädern keine Vorteile. Nur wenn das neue Rad noch etwas zu groß ist und dein Kind nicht mit beiden Füßen den Boden berührt, können Stützräder sinnvoll sein.
Falls dein Kind mit den ungewohnten Pedalen Schwierigkeiten hat, kannst du diese einfach abmontieren. So lässt sich das neue Gefährt in Ruhe ausprobieren und nach der Eingewöhnung schnell vom Lauf- zum Fahrrad zurückbauen.
Für unsichere Kinder, die Probleme haben das Gleichgewicht zu halten, empfiehlt sich eine Puky Stange. Mit deren Hilfe kannst du das Rad stabilisieren und gleichzeitig deinem Kind genug Freiraum bieten. Aktuell sind auch First Biker Schutzwesten sehr beliebt, an denen ein Griff befestigt ist, mit denen du dein Kind beim Fahren und Fallen festhalten kannst. So endet der Spaß trotz Unsicherheiten nicht mit aufgeschürften Händen oder Knien.
Rücktrittsbremse bei Kinderfahrrädern? Was braucht mein Kind beim ersten Fahrrad?
Zu dieser Frage gibt es keine eindeutige Antwort. In den meisten Fällen ist an einem Kinderfahrrad zwar eine Rücktrittbremse verbaut, doch manche Experten raten dazu, bei Kinderrädern auf zwei unabhängig voneinander funktionierende Lenkerbremsen zu setzen. Die Begründung: später werden die meisten Radfahrer ohnehin auf diese Art der Bremsen treffen. Und gerade in jungen Jahren lernen Kinder schnell. Das heißt ein Wechsel der Bremsart beim zweiten oder dritten Fahrrad ist relativ unproblematisch. Du kannst also ohne schlechtes Gewissen auf ein Kinderfahrrad mit Rücktrittbremse setzen. Bei einem späteren Upgrade auf ein größeres Modell besteht die Möglichkeit, ein Rad zu kaufen, das neben Felgenbremsen auch einen Rücktritt verbaut hat. Perfekt zum Umlernen!
Was muss ich für ein gutes erstes Fahrrad ausgeben?
Viele Eltern kennen sicher den Klassiker unter den Kinderfahrrad-Marken noch aus Ihrer Kindheit: Puky. Die Räder der rheinischen Traditionsmarke sind sehr beliebt, haben aber ihren Preis. Der schreckt zuerst ab, doch Puky bietet hochwertige Kinderfahrräder, die zudem einen niedrigen Wertverlust und einen hohen Wiederverkaufswert besitzen. Das macht sich am Ende beim Fahrspaß bemerkbar.
Auch wer sparsam unterwegs ist, muss auf Qualität nicht verzichten. Marken wie Pinniped oder S’cool (beide bekommst du bei uns im Online-Shop) bieten gute Einstiegsfahrräder für Kinder zu günstigen Preisen. Marken, die eher für sportliche Fahrräder stehen, wie Cube oder Axess haben ebenfalls gute Kinderbikes im Angebot. Die sind dann auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich, aber eher eine Option für das zweite oder dritte Rad für Kinder ab 6 Jahren oder älter. Als Richtwert für die Ausgaben kannst du etwa 200 € anpeilen. Schließlich willst du gerade beim ersten Kinderfahrrad nicht auf Kosten von Qualität und Sicherheit sparen.
Zusammenfassung Kinderfahrrad: Darauf solltest du beim Kauf achten:
- Ab zwei Jahren kannst du dein Kind mit einem Laufrad ans Fahrradfahren gewöhnen.
- Besprich mit deinem Kind den richtigen Zeitpunkt für den Umstieg aufs erste Fahrrad.
- Die richtige Größe für das erste Kinderfahrrad liegt bei 12“. Kinder ab drei Jahren können hier ihre ersten Erfahrungen sammeln
- Achte auf hochwertig verbaute Teile. Lenker und Bremsen sollten für Kinderhände gut zu greifen sein.
- Das Kinderfahrrad sollte maximal die Hälfte deines Kindes wiegen.
- Zubehör oder Extras wie Federgabel, Fahrradständer oder Licht sind zum fahren lernen verzichtbar.
- Verzichte auf Stützräder. Nutze stattdessen eine Sattelstange oder Schutzwesten mit Griff.
- Das erste Kinderfahrrad hat meistens eine Rücktrittbremse. Bei der Umgewöhnung auf größere Räder hilft ab circa sechs Jahren ein Fahrrad mit Rücktritt und Felgenbremsen oder Scheibenbremsen.
- Spare nicht bei der Qualität. Hochwertige Marken wie Puky sind zwar teurer, bürgen aber für Qualität und haben aber einen hohen Wiederverkaufswert.
- Hersteller wie Pinniped und S’cool bieten ebenfalls eine hohe Qualität zu kleineren Preisen.
Jan
Jan ist seit der Grundschule fast immer mit dem Rad unterwegs. Pendeln mit dem Auto? Unvorstellbar. Er liebt sein Cube Hyde Pro, das ihn jederzeit zuverlässig durch die Stadt trägt. Außerdem fährt er seit 2003 Rennrad und liebt lange Ausfahrten auf den Landstraßen rund um Düsseldorf. Sein Traum ist es einmal mit dem Rennrad durch Europa zu reisen.
Seit 2018 arbeitet er bei Lucky Bike im Onlinemarketing und hat so eine Leidenschaft für E-Bikes entwickelt.