Lastenfahrrad vs. Fahrradanhänger – Welche Transportmöglichkeit passt zu mir?
Mit Taschen und Körben kannst du ein simples Fahrrad bereits in ein kleines Transportwunder verwandeln, allerdings gibt es beim Ladevolumen und dem Gewicht Grenzen. Jenseits dieser Grenzen werden Fahrradanhänger und Lastenfahrräder attraktiv. Doch was eignet sich für dich und deine Bedürfnisse am besten? Wir stellen dir beide Varianten vor, damit du entscheiden kannst, welche Transportvariante die richtige für dich ist.
Lastenräder und Fahrradanhänger: Welche Varianten gibt es?
Lastenfahrräder sind in den meisten Fällen deutlich länger als normale Räder, da sich vor dem Fahrer oder der Fahrerin eine größere Ladefläche befindet. Dabei bleibt es entweder bei zwei Laufrädern oder die Hersteller statten ihre Lastenräder mit drei Laufrädern aus. Des Weiteren gibt es Varianten, bei der die Ladefläche mit dem Lenker verbunden ist, und du das Rad wie bei einer Rikscha lenkst. Allerdings gibt es auch Lastenräder, die nahezu wie normale Räder aussehen. Wichtig ist nur, dass sie im vorderen oder hinteren Bereich besonders verstärkt sind und dadurch mehr Volumen transportieren können als herkömmliche Räder.
Fahrradanhänger sind ebenfalls vielfältig einsetzbar, je nachdem was transportiert werden muss. Ob Einkäufe, Kinder, Hunde oder Katzen – für jeden Einsatzzweck gibt es den richtigen Anhänger. Besonders beliebt sind dabei sogenannte Cargo-Anhänger bzw. Lastenanhänger, wie sie von Croozer angeboten werden, oder Kinderanhänger von Thule. Je nachdem werden Anhänger dabei oben am Rohr der Sattelstütze befestigt oder können an der Achse des Hinterrades montiert werden.
Wenn du mit deinem Nachwuchs unterwegs sein möchtest, achte beim Kauf eines Lastenrads oder Anhängers auf Möglichkeiten, den Nachwuchs anschnallen zu können. Viele Hersteller bieten das bereits an, zum Beispiel Modelle von Croozer oder Babboe Zusätzlich ist es wichtig, dass auch die Kleinen einen Helm tragen.
Welche Vorteile bieten Fahrradanhänger?
Wie sehen die Vorteile für dich aus, wenn du dich für den Kauf eines Fahrradanhängers entscheidest? Der naheliegende Vorteil klingt recht banal: du erhöhst den Stauraum deines Drahtesels enorm. Je nach Art und Größe lassen sich größere Einkäufe, der Nachwuchs oder zum Beispiel Hunde mitnehmen. Zudem kannst du dir mit einem Fahrradanhänger volle und schwere Fahrradtaschen sparen. Diese machen oftmals das Handling deines Bikes schwieriger und können den Rahmen deines Fahrrads belasten. Je nach Modell und Hersteller haben aber auch Anhänger ein bestimmtes Gesamtgewicht, was du beachten solltest.
Ein riesiger Vorteil eines Fahrradanhängers gegenüber dem Lastenrad ist natürlich der Preis. Gute, elektrisch unterstützte Lastenradmodelle kosten gut und gerne mehrere tausend Euro. Fahrradanhänger sind dagegen oftmals für unter 1.000,00 Euro zu kaufen. Zudem hast du den Vorteil, dass du sie an verschiedene Fahrräder montieren kannst. Hast du einen Haushalt mit mehreren radelnden Personen? Dann kann jeder und jede mit dem Fahrradanhänger auf Tour gehen – lediglich die Anhängevorrichtung muss vorhanden sein. Praktisch ist darüber hinaus, dass sich einige Modelle falten und so gut verstauen lassen. Sie lassen sich dadurch auch gut mit in den Urlaub nehmen. Zudem kannst du dich für den Kauf verschiedener Modelle entscheiden. Bei E-Lastenrädern wäre das natürlich deutlich kostspieliger.
Einige Fahrradanhänger lassen sich auch prima anderweitig verwenden. Spezielle Kinderanhänger können so zum Beispiel als Buggy zum Schieben verwendet werden. Dass ist für dich besonders spannend, wenn du den Nachwuchs auf eine Laufrunde mitnehmen willst. Auch als Bollerwagen sind Fahrradanhänger denkbar.
Der Kindertransport ist gegenüber dem Sitz am Fahrrad besonders sicher. Zum einen schützt der Anhänger das Kind vor äußeren Einflüssen. Bei einer Kollision mit einem Kraftfahrzeug, wird der Anhänger geschoben statt zum Umkippen gebracht. Zum anderen ist die Fallhöhe bei einem Kindersitz, sollte es zum Sturz kommen, deutlich höher, was wiederum gefährlicher für den Nachwuchs ist. Die Sorge, dass Kinder im Anhänger gefährlicher unterwegs sind, ist meist unbegründet.
Worauf muss ich beim Fahren mit einem Fahrradanhänger achten?
Des Öfteren wird uns die Frage gestellt, ob es auch Nachteile bei einem Fahrradanhänger gibt. Wir verneinen die Frage meist. Mache dich auf alle Fälle mit dem Fahren mit einem Anhänger vertraut. Problematisch ist die Breite des Anhängers, der die Breite des Fahrrads deutlich übersteigt. Enge Passagen, wie z. B. enge Radwege, können unter Umständen etwas kniffliger zu befahren sein. Natürlich ist dein Gefährt mit Anhänger auch deutlich länger. Gerade in urbaneren Räumen ist das „Stranden“ auf einer Verkehrsinsel zu beachten.
Außerdem sind hügelige Strecken für dein Fahrrad eine Herausforderung, insbesondere weil beim Bremsen bergab ein schwerer Anhänger das Handling schwieriger macht. Deshalb solltest du stets auf gut eingestellte Bremsen achten – was natürlich auch abseits eines Anhängers eine gute Idee ist.
Bei Kinderanhängern solltest du noch bedenken, dass die Sitzposition der Kleinen bei einigen Modellen sehr niedrig ist. Dadurch sehen sie insgesamt weniger und kriegen von der gemeinsamen Tour weniger mit. Gerade bei einer längeren Radfahrt kann es dann vorkommen, dass der Nachwuchs quengelig werden kann.
Welche Vorteile bieten Lastenräder?
Wie bereits oben beschrieben, gibt es Lastenräder in vielen verschiedenen Varianten. Deshalb sind die Vorteile, die die Räder bieten, sehr unterschiedlich. Dennoch lassen sich schnell ein paar allgemein gültige Vorteile ausmachen. Lastenräder sind insgesamt dafür konzipiert, große und schwere Lasten ohne Probleme transportieren zu können. Besonders Lastenräder mit einer extra Ladefläche können zum Teil bis zu 150kg und mehr beladen werden. Dass bei den allermeisten Lastenfahrrädern die Ladefläche vor dir liegt, ist durchaus ein Vorteil. Musst du beim Anhänger die Ladeflächen „im Hinterkopf“ behalten, siehst du im Falle eines Lastenrades, was vor dir passiert. Besonders beim Transport von Kindern – wie beim Babboe – empfinden viele Radlerinnen und Radler das als Vorteil.
Der Kindertransport ist auch bei Lastenrädern im Vergleich zu Kindersitzen komfortabler und sicherer. Das Lastenrad ist so stabil gebaut, dass im Falle eines Unfalls, die Kinder besser geschützt sind. Eine große Fallhöhe wie bei Kindersitzen fällt ebenfalls weg.
Obwohl du mit einem Lastenrad ordentlich Gewicht geladen hast, lassen sich Lastenräder noch wunderbar agil bewegen. Das liegt nicht zuletzt am häufig verbauten E-Motor. Für viele überzeugte Lastenradlerinnen und -radler ist das sicher einer der größten Vorteile. Die elektronische Unterstützung macht schlicht Spaß. Egal, ob es stürmt oder die Strecke etwas hügelig ist, mit einem E-Lastenrad kannst du größere und schwere Ladungen einfach transportieren.
Ein Lastenfahrrad kann sich im urbanen Raum gleich doppelt lohnen. Sie sind im Stadtverkehr nicht nur deutlich agiler, sondern kosten im Gegensatz zum Kleintransporter keinen Sprit, schonen die Umwelt und sind darüber hinaus absolute Sympathieträger – eventuell auch ein schönes Werbemittel.
Worauf muss ich beim Fahren mit Lastenrädern achten?
Auch bei den Lastenfahrrädern gibt es Besonderheiten, die du beachten musst. Bevor du dich für eine Lastenradvariante entscheidest, solltest du dir überlegen, welches Lastenrad am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Im Besten Fall fährst du es vor dem Kauf auch mal Probe, um ein Gefühl zu bekommen. Einer der gravierendsten Unterschiede zwischen Lastenrädern besteht darin, ob es sich um ein Lastenrad auf zwei (sehr lang) oder drei (breit) Laufrädern handelt. Das Handling auf dieser Art Fahrräder will geübt sein – besonders wenn du ein größeres Gewicht geladen hast. Wenn dir ein Lastenrad ganz besonders gefällt, wirst du es auch deutlich öfter nutzen.
Ein weiterer Aspekt bei der Auswahl eines geeigneten Lastenrads ist die Frage nach der Unterstellung. Ein Lastenrad braucht schlicht mehr Platz als ein normales Fahrrad. Ihre Größe und stabilere Verarbeitung sind beim Transport ein klarer Vorteil, bei der Unterstellung gibt es jedoch andere Herausforderungen. Logischerweise lassen sie sich schlecht in die Wohnung tragen.
Um einen „Nachteil“ vor allem bei elektronisch unterstützten Lastenrädern kommen wir an dieser Stelle nicht umhin: Das ist der Preis. Im Gegensatz zu einer Kombination von Fahrrad und Anhänger musst du teils deutlich mehr Budget vorhalten. Die große Belastbarkeit sowie der tolle Fahrspaß wollen finanziert werden. Aber aus der Erfahrung können wir sagen: Eine Anschaffung lohnt sich!
Wir haben noch einen kleinen Tipp für dich. Vielleicht bietet deine Kommune oder dein Bundesland aktuell Förderungen für Lastenräder an. Damit lässt sich oft eine Menge Geld sparen. Weitere Informationen findest du in unserem Beitrag zur Förderung von Lastenrädern.
Unsere Empfehlung: Für wen eignet sich was?
Fahrradanhänger versus Lastenrad – Wofür solltest du dich nun entscheiden? Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich nur individuell zu beantworten und hängt sehr stark davon ab, wie oft und was du transportieren willst. Natürlich ist es auch eine Frage des Geldbeutels. Wenn du bereits ein Rad besitzt und nur gelegentlich den Einkauf nach Hause bringen willst, reicht sicherlich ein Anhänger. Unkompliziert ans Rad montiert erfüllen Anhänger ganz praktisch ihren Zweck. Darüber hinaus sind Anhänger auch platzsparender in der Unterstellung, da sie sich – wie die Anhänger von Croozer – zusammenfalten lassen.
Wenn dein neues Gefährt dein täglicher Begleiter werden soll, mit dem du zum Beispiel den Nachwuchs zur Kita oder zur Schule bringen möchtest, ist ein Lastenrad eine tolle Anschaffung.
Wenn du dir aufgrund der fehlenden Fahrpraxis bezüglich eines Lastenrad-Kaufs unsicher bist, informiere dich über Leihservices in deinem Umfeld, bei denen du dir ein Lastenrad leihen und so erste Erfahrungen sammeln kannst. Auf diese Weise kannst du dich mit dem Gefährt vertraut machen. Gerne beraten wir dich auch in einer unserer Filialen, damit du für dich die richtige Transportmöglichkeit findest.
Matthias
Schon als Kind im flachen Ostfriesland war das Rad das Fortbewegungsmittel Nr. 1.
Mittlerweile hat es ihn ins Rheinland in den Großstadtdschungel Düsseldorf verschlagen, aber auch hier hat sich eines nicht geändert: Das Bike ist immer dabei. Neben den alltäglichen Touren fährt er regelmäßig mit dem Rennrad in den niederrheinischen Weiten.