Kaufberatung: E-MTB Fully
Bei E-Mountainbikes wird genau wie bei MTBs ohne Motorunterstützung zwischen Hardtail und Fully unterschieden. Während Hardtails durch die einfachere Rahmenkonstruktion günstiger und wartungsärmer sind, bieten Fullys besonders viel Komfort und Fahrspaß im Gelände. E-Mountainbikes mit vollgefedertem Rahmen werden als E-MTB-Fully oder auch E-Fully bezeichnet.
AUSSTATTUNGSMERKMALE
A Sogenannte 1-fach-Schaltungen mit bis zu zwölf Gängen sind bei modernen E-Mountainbikes der Standard. Bergauf machen die Zahnkränze mit ihrer riesigen Bandbreite die E-MTB-Fullys zu echten Klettermaschinen.
B Ein beweglicher Hinterbau, der dazugehörige Dämpfer und eine Federgabel sind charakteristisch und sorgen für Bodenhaftung und Kontrolle auf dem Trail. Je nach Modell und Federweg lässt sich das Fahrwerk für bestmögliche Performance in der Vorspannung – meist per Luftdruck – und in seinen Dämpfungseigenschaften anpassen.
C E-MTB-Fullys sind auf maximale Performance ausgerichtet und werden heutzutage ausschließlich mit integrierten Akkus ausgestattet, was das Handling enorm verbessert.
D Hydraulische Scheibenbremsen sind wie bei allen E-Bikes der Standard. Für eine noch bessere Geländetauglichkeit wird bei den E-Fullys viel Wert auf eine besonders standfeste Bremsanlage gelegt. Größere Bremsscheiben mit 203 Millimeter und Vierkolbenbremssätteln sind daher keine Seltenheit.
Im Folgenden haben wir die relevanten Fragen und Fakten rund um den Kauf eines E-MTB-Fully für dich zusammengefasst.
Einsatzbereich und Besonderheiten: Wofür ist ein E-MTB-Fully geeignet?
Mittlerweile setzen alle etablierten Hersteller bei E-Fullys auf integrierte Akkus und schlankere Motoren. Je nach Modell und Federweg eignen sich die E-MTB-Fullys daher sowohl für komfortable Touren als auch für anspruchsvolle Trails. Der potenzielle Einsatzbereich eines E-MTB-Fullys entspricht heutzutage also dem eines klassischen Fullys.
Eine Besonderheit der E-Fullys sind allerdings die alltagstauglichen Varianten mit Gepäckträger, Schutzblechen, Seitenständer und Beleuchtung, die auch als Allroad-Modelle bezeichnet werden. Wenn du unsicher bist, ob du dich für ein E-MTB-Hardtail oder E-MTB-Fully entscheiden sollst, überlege dir, für welchen Einsatzzweck du das Bike nutzen möchtest. Wenn du hauptsächlich auf befestigten Untergründen unterwegs bist, könnte auch ein im Vergleich günstigeres E-MTB-Hardtail in Frage kommen.
E-MTB-Fully Kaufberatung: Wie viel kostet dein neues Bike?
Die Einstiegsklasse der E-Fullys beginnt bei knapp unter 4.000,00 Euro. Für diesen Preis bekommst du bereits leistungsstarke Motoren – allerdings sind bei einigen Modellen, wie dem Cube Stereo Hybrid, nur 625- statt 750-Wattstunden-Akkus enthalten. In der Mittelklasse ab etwa 4.500,00 Euro gibt es Modelle mit größeren Akkus und mehr Federweg für anspruchsvolleres Gelände. Die High-End-Ausstattung ist bei vielen Marken ab etwa 5.000,00 Euro erhältlich. In dieser Preisklasse sind viele Rahmen bereits aus Carbon gefertigt und mit absoluten Top-Komponenten ausgestattet.
Dein neues E-MTB-Fully: So triffst du die richtige Wahl
Um das richtige Modell für dich zu finden, solltest du deine Anforderungen und die geplante Nutzung mit den Eigenschaften der Modelle vergleichen. Worauf es dabei insbesondere ankommt, erklären wir dir in den folgenden Abschnitten. E-MTB-Fullys gehören zu den komplexesten Kategorien von Fahrrädern. Aus diesem Grund gehen wir im Detail auf die Unterschiede der verschiedenen Preisklassen ein, da diese oft nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.
Beratung für das E-Bike-System: Die Einheit aus Akku, Motor und Display
Der Marktführer Bosch bietet mit dem kraftvollen Performance CX-Motor mit 85 Newtonmetern maximalem Drehmoment und dem integrierten Powertube-Akku mit bis zu 750 Wattstunden eine optimale Basis für ein modernes E-Fully. Fast konkurrenzlos ist Bosch eBike Systems, wenn es um die Auswahl der Bordcomputer beziehungsweise Displays geht. Die Auswahl reicht bei Bosch vom einfachen Purion über das praktische Intuvia und das kompakte Kiox mit Farbdisplay bis hin zum neuen Smart System mit Mini Remote. Wenn du mehr über das Antriebssystem von Bosch eBike System wissen möchtest, empfehlen wir dir unsere Bosch E-Bike-Beratung.
Rahmen-Ratgeber: Integration, Material und Geometrie
E-MTB-Fullys sind geländetauglicher denn je. Die kleineren Motoren sorgen für schlanke Rahmen, und die integrierten Akkus ermöglichen einen tiefen Schwerpunkt. Dadurch konnten die Fahreigenschaften enorm verbessert werden, sodass die E-MTBs den Mountainbikes ohne Motorunterstützung nicht nur optisch nahekommen, sondern nahezu ähnlich bewegt werden können. Damit der Akku auch abseits des E-Bikes geladen und gelagert werden kann, kommen Abdeckungen mit Schnellverschluss oder clevere Lösungen wie das RIB-System von Trek zum Einsatz, wodurch der Akku besonders schnell und einfach aus- und eingebaut werden kann.
Durch die Integration der E-Bike-Komponenten muss der Rahmen hohen Anforderungen gerecht werden. Die Hersteller setzen daher auf Rahmen aus hochwertigem Aluminium oder Carbon, die an den entscheidenden Stellen verstärkt werden. Damit dein neues E-Bike zu dir passt, solltest du neben der richtigen Rahmengröße auch darauf achten, dass die Geometrie des E-MTB, also zum Beispiel die Sitzposition, zu dir passt. Je nach Modell und Größe sitzt du entweder sportlich (in die Länge gezogen, also flacher) oder eher komfortabel (aufrechter).
Beratung für Räder und Reifen: 27,5- oder 29-Zoll?
Räder mit größerem Durchmesser bieten einige Vorteile, wie etwa bessere Überrolleigenschaften und höhere Fahrstabilität. Daher rollen mittlerweile die meisten Mountainbikes auf 29-Zoll-Laufrädern, denn die größeren Räder haben genau die Eigenschaften, die zu ihrem Einsatzbereich passen. Der Nachteil der schlechteren Beschleunigung und höheren Masse wird bei E-Mountainbikes durch den Motor ausgeglichen. Wer ein besonders verspieltes E-MTB-Fully sucht, findet jedoch auch weiterhin Modelle wie das Cube Stereo Hybrid 160, das in allen Rahmengrößen auf 27,5-Zoll-Rädern steht. E-Mountainbikes in den Rahmengrößen XS und S sind ebenfalls häufig mit 27,5-Zoll-Rädern ausgestattet, sodass die Fahreigenschaften auf kleinere E-Biker optimiert sind.
Damit die Räder der E-Fullys im Gelände den zusätzlichen Belastungen standhalten, werden besonders breite Felgen eingesetzt. Dadurch erhalten die ohnehin schon breiten Reifen zusätzliches Volumen für größtmöglichen Komfort und Grip. Zudem sind viele der Felgen bereits Tubeless-Ready[m1] , sodass du sie mit Dichtmilch anstelle eines Schlauchs fahren kannst. Mehr über die verschiedenen Reifenarten erfährst du in unserem Blogbeitrag: Alles zum Fahrradreifen: Welche Unterschiede gibt es beim Drahtreifen, Schlauchreifen & Tubeless-Reifen?
Die richtige Wahl des Fahrwerks: Wieviel Federweg brauche ich?
Bei E-Fullys werden größtenteils Federgabeln und Dämpfer mit Luftfeder verbaut, die sich individuell an deine Vorlieben oder deinen Fahrstil anpassen lassen. Zudem bieten Marken wie Rock Shox und Fox besonders solide, speziell auf E-MTBs abgestimmte Fahrwerkskomponenten.
Je nach Preisklasse und Federweg steigt die Qualität der Dämpfung und die Einstellbarkeit der Federelemente. Die E-Fullys werden genau wie die klassischen Fullys anhand ihres Federwegs unterteilt. Die Modelle für Touren und leichte Trails besitzen etwa 100 bis 120 Millimeter Federweg. Wenn du anspruchsvollere Trails mit Wurzeln oder kleinen Sprüngen fahren willst, solltest du dich nach einem Mittelklasse E-Fully mit etwa 140 Millimeter Federweg umschauen. Für kompromisslosen Fahrspaß bergab eignen sich die E-MTB-Fullys mit Federgabeln ab 150 Millimeter Federweg.
Ratgeber Schaltung: 10-, 11-, oder 12-Gang-Schaltung?
E-MTB-Fullys profitieren genau wie die „normalen“ Mountainbikes vom Trend zur 1-fach-Schaltung. Dabei wird die Schaltung nur über die Kassette und das Schaltwerk hinten realisiert, während an der Kurbel nur ein einzelnes Kettenblatt angebracht ist. Die Schaltwerke besitzen zusätzlich eine Dämpfung, die dafür sorgt, dass die Kette im Gelände nicht mehr abspringen kann. Shimano nennt dieses Feature „Shadow Shadow-Plus“ und SRAM verbaut ein ähnliches System bei allen Eagle-Schaltungen.
Die aktuellen 1-fach-Kettenschaltungen gibt es mit zehn bis zwölf Gängen. Die Belastbarkeit der Schaltung ist dabei mindestens so entscheidend wie die die Anzahl der Gänge und die Übersetzungsbandbreite. Bei Shimano bekommst du die größtmögliche Haltbarkeit bei Kettenschaltungen in Form des neuen „Linkglide“-Systems.
Kaufberatung Bremsen: 2- oder 4-Kolben-Bremsanlage?
Die erhöhte Masse und Geschwindigkeit, die ein E-Mountainbike besitzt, erfordert eine entsprechende Bremskraft. So besitzen viele E-Fullys mittlerweile vier statt zwei Kolben pro Bremssattel. Zwar sind Bremsen mit zwei Kolben in Kombination mit einer 200 Millimeter Bremsscheibe in den meisten Fällen ausreichend, aber die 4-Kolben-Bremsanlagen bieten noch etwas mehr Reserven, wenn es darauf ankommt.
Ratgeber für Kontaktpunkte und Ergonomie: Passen Lenker, Vorbau und Sattel?
Damit dein neues E-MTB perfekt zu dir passt, solltest du neben der richtigen Rahmengröße auch auf die Berührungspunkte Sattel und Lenker achten. Viele Hersteller bieten von Werk aus bereits einen guten Kompromiss aus Komfort und Sportlichkeit.
Im Sitzbereich werden die auf Knopfdruck absenkbaren Variostützen seit Jahren als Innovation gefeiert, weshalb sie bei vielen E-Fullys mittlerweile zum Standard gehören. Ein weiterer wichtiger Punkt sind bei einem Mountainbike die Pedale. Gegebenenfalls solltest du diese bei häufigem Einsatz im Gelände gegen standfestere Pedale, wie zum Beispiel Flatpedals, austauschen.
Auf der Suche nach deinem neuen E-Mountainbike helfen wir dir gerne weiter. Kontaktiere uns digital oder in einer unserer deutschlandweiten Filialen. Hier beraten dich unsere Lucky Guides und finden gemeinsam mit dir das richtige Rad für dich.