Interview mit Jonas Kremer - Gründer und CEO der citkar GmbH

„Man sitzt bequem, beschleunigt wie ein Windhund, genießt Frischluft und fährt entspannt am Stau vorbei“

Wir haben mit Jonas Kremer, Gründer und CEO von citkar, gesprochen. Im Interview erzählt er uns, wie er auf die Idee Loadster kam und für wen das besondere Lastenrad gedacht ist.

Citkar Loadster Lastenrad Interview 1

Herr Kremer, was genau ist der citkar Loadster?

Der Loadster ist ein E-Bike als Nutzfahrzeug. Auch wenn man wegen der Zweispurigkeit mit vier Rädern zunächst nicht an ein E-Bike denkt, ist der Loadster ein Pedelec nach § 1 StVG Abs. 3. Damit darf er sowohl auf Radwegen als auch auf der Straße gefahren werden, und das ohne Führerschein. Gleichzeitig fährt man den Loadster steuer- und versicherungsfrei. Durch die Kabine mit vollständiger Überdachung schützen die Modelle Life und Max bei Wind und Wetter, was unser Cargobike für die Nutzer äußerst komfortabel macht. Der kräftige E-Motor bietet bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h Tretunterstützung und sorgt dafür, dass man mit Nutzlasten bis 200 kg flott vorankommt.

Citkar Loadster Lastenrad Interview 3

Welche Modelle des Loadsters gibt es und welche Zielgruppen haben Sie für die Modelle bei der Entwicklung im Sinn gehabt?

Wir bieten derzeit drei Modelle des Loadsters an: Pure ist ein kompromissloses Lastenfahrrad ohne Kabine, das viel Platz auf der Fläche einer Europalette bietet und optional mit einer großen Transportbox (1.350 Liter Volumen) ausgestattet werden kann. Die Modelle Life und Max setzen auf dem Chassis von Pure auf, besitzen beide Kabinen und unterscheiden sich nur hinsichtlich des Transportvolumens: Während Life eine kleinere Ladefläche und kleinere Transportbox (640 Liter Volumen) aufweist, punktet Max mit voller Europaletten-Fläche und der großen Transportbox wie beim Modell Pure.

Da wir die aktuellen drei Loadster-Modelle für das B2B-Segment entwickelt haben, gehören Logistikdienstleister, Lieferdienste, Handwerker, Facility Manager, kommunale Betriebe, aber auch Dienstleister wie Pflege- oder Schlüsseldienste zu den Interessenten. Derzeit testet die Telekom mehrere Loadster in Berlin und Münster für ihren Außendienst. Auch Transgourmet und Zalando haben in den vergangenen Jahren Loadster erhalten. TransGourmet, ein Lebensmittellieferdienst, setzt den Loadster schon seit mehreren Jahren in verschiedenen Städten ein.

Wir arbeiten jedoch auch daran, ein Loadster-Modell für Privatanwender zu fertigen, das Platz für einen weiteren Passagier und Gepäck bietet.

Citkar Loadster Lastenrad Interview 2

Welche Reichweite haben die Loadster Modelle?

Standardmäßig werden die Loadster mit zwei Fahr-Akkus ausgeliefert, die zusammen etwa 60 km Reichweite im harten B2B-Alltag mit hohen Zuladungen ermöglichen. Die Akkus können an Haushaltssteckdosen innerhalb von zwei bis vier Stunden aufgeladen werden, der Erwerb weiterer Akkus ist als Zubehör möglich.

Können Sie das Fahrgefühl auf einem citkar Loadster beschreiben?

Wir loben uns ungern selbst, aber bisher stieg jeder, der einen Loadster zur Probe gefahren hat, mit leuchtenden Augen wieder aus. Da wir die Vorteile eines E-Bikes mit den Fahreigenschaften und der Bedienung eines PKW verbunden haben, erfolgt die Bedienung intuitiv. Selbst Jugendliche oder Menschen ohne Führerschein können nach wenigen Minuten sicher mit dem Loadster umgehen. Vielleicht kann das Fahrgefühl so umschrieben werden: Man sitzt bequem und sicher, beschleunigt wie ein Windhund, genießt Frischluft durch die natürliche Klimatisierung und fährt entspannt am Stau vorbei.

Citkar Loadster Lastenrad Interview 4

Welche Vorteile bietet der Loadster gegenüber Autos und herkömmlichen Lastenrädern?

Lastenräder gibt es viele, aber der Loadster ist bislang das einzige Cargobike, das voll überdacht ist, konstant auf die Bedürfnisse gewerblicher Kunden optimiert wurde und ordentlich Stauraum und Nutzlast bietet. Gegenüber einem PKW sind der Kostenfaktor, der Nachhaltigkeitsfaktor inklusive CO2-Bilanz sowie der Entfall der Stau- und Parkplatzproblematik als Vorteile zu nennen.

Wo produziert citkar?

Wir produzieren die Loadster-Modelle in unserer eigenen Fertigungshalle in Berlin-Marzahn. Dort verfügen wir über ausreichend Produktionskapazität, um auch großer Nachfrage begegnen zu können. Über unser Premium Partner Netzwerk verkaufen und warten wir den Loadster in ganz Deutschland, Österreich und Schweden. Weitere Länder folgen noch in diesem Jahr.

Wie kamen Sie auf die Idee, das Unternehmen citkar zu gründen?

Der Ausgangspunkt war für mich, einen führerscheinlosen Fahrradfahrer, ein Supermarkterlebnis: Als ich mit Einkaufstüten und einer Getränkekiste bepackt mein mühevolles Workout im Regen nach Hause startete, sah ich einen kleinen Knirps mit seinem Kettcar auf dem Parkplatz rumflitzen. Die Idee des Kettcars mit Nutzlast und Überdachung reifte dann heran und wurde 2014 mit dem ersten Prototyp in die Tat umgesetzt. Seitdem gab es viele Iterationsstufen, die Firmengründung, der Umzug nach Berlin und die Fertigstellung des Serienmodells bis hin zur eigenen Produktionsstätte. Einen Führerschein habe ich übrigens bis heute nicht.

Herr Kremer, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben!

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Veröffentlicht am 03. Februar 2021

Christian

Christian fährt Fahrrad seit er denken kann. Nach dem ersten Kinderfahrrad mussten seine Eltern ihm ein Bonanza Fahrrad schenken. Im jugendlichen Alter machte er mit seinem BMX die Wälder unsicher.
Heutzutage fährt er am liebsten Mountainbike, egal ob über die Alpen oder durch die Stadt – für Christian funktioniert ein MTB überall und immer. Er arbeitet daher voller Überzeugung im Onlinemarketing für Lucky Bike.

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