Tests
Bezahlbares Light-E-Bike für den urbanen Einsatz

­­­Test: Cube Editor Hybrid Pro 400X

Endlich sind sie da! Die lange angekündigten Light-E-Bikes mit Bosch-Antrieb. Cube hat für dieses Modelljahr das E-Urbanbike „Editor Hybrid“ neu im Programm. Das Modell gibt es in drei Ausführungen, von denen zwei (PRO und SLX) mit Vollausstattung (FE) erhältlich sind. Wir schauen uns hier das PRO-Modell an und wollen herausfinden, wie sich das preisgünstige Light-E-Bike im urbanen Alltag schlägt.

Das
ist
gut
  • Mit knapp über 17 Kilogramm ist das E-Bike sehr leicht
  • Eleganter Alu-Rahmen mit Carbon-Gabel
  • E-Bike spezifische Shimano Cues-10-Gang-Schaltung
  • Züge und Leitungen vollständig ab dem Vorbau integriert
  • Kräftiger Bosch Performance Line SX mit 600 Watt Spitzenleistung und 55 Nm
Nicht
so
gut
  • Griff mit integrierter Klingel (Austauschprogramm bereits angelaufen)
  • Akku nicht entnehmbar

Unser Lucky Guide Jan hat das Cube Editor Hybrid Pro 400X 2024 für 2.499,00 € (UVP) getestet und schildert hier seine Eindrücke.

Bosch Performance Line SX: 2023 vorgestellt, 2024 im Handel

Bereits letztes Jahr stellte Bosch eBike Systems den Light-Motor Performance Line SX und einen leichteren, integrierten Akku mit 400 Wattstunden vor. Bei der Markteinführung wurde Wert darauf gelegt, dass das neue Antriebssystem nicht nur für sportliche E-Mountainbikes oder Renn- bzw. Gravelbikes gedacht ist, sondern auch für leichte Trekking-, City- oder Urbanbikes. Es hat nun etwas gedauert, bis derartige Modelle auch wirklich erhältlich waren.

Bosch eBike Systems: Zuverlässige Light E-Bikes für jeden Einsatzbereich

Leichte E-Bikes für den Alltag kamen in den letzten Jahren vermehrt von Lifestyle-Marken wie Cowboy oder Vanmoof. Diese E-Bikes setzen jedoch auf eigene Antriebslösungen und Bauteile, sodass anfallende Wartungen und Reparaturen unnötig kompliziert werden. Genau hier setzt Bosch mit dem neuen Antriebssystem und Cube mit dem Editor Hybrid an. Ein ausgereiftes, modernes und leichtes Antriebssystem trifft auf das Know-how eines der größten E-Bike-Hersteller Europas. Ich bin gespannt, ob das vielversprechende Konzept in der Praxis aufgeht.

Cube Editor Hybrid Pro 400X 2024: Der erste Eindruck

Um das neue E-Urbanbike von Cube auszuprobieren, bin ich im Lucky Bike Cube Store Düsseldorf. Mein erster Eindruck: „Wow, ist das ein simples E-Bike.“ Im Vergleich zu den vielen auffälligeren Modellen ist das minimalistische Rad in der schwarzen Lackierung fast unscheinbar. Lediglich die dezenten, chromfarbenen Schriftzüge verraten, um welches Modell es sich handelt.

Auf den ersten Blick verrät fast nur noch der Bosch System Controller am Oberrohr, dass es sich um ein E-Bike handelt. Denn ansonsten ist das Editor Hybrid wahrscheinlich das bisher schlankste und unauffälligste E-Bike von Cube. Das geringe Gewicht und die schlanke Optik haben allerdings auch ihren Preis, denn der Akku ist nicht ohne weiteres entnehmbar, um ihn etwa bei optimaler Temperatur zu laden oder über den Winter zu lagern.

Die Ausstattung: Cube Editor Hybrid Pro 400X 2024

Auch die Details des Bikes sind ebenso schlicht gestaltet wie der Gesamteindruck. Die Komponenten sind absolut solide. Die Schaltung bietet mit zehn Gängen eine breite Übersetzung und ist – mit speziellen Ritzeln und einer darauf abgestimmten „Linkglide“-Kette – für den Einsatz an E-Bikes optimiert. Shimano will mit dem „CUES“-genannten System die Haltbarkeit von Kettenschaltungen fast verdreifacht haben.

 

Die hydraulischen Scheibenbremsen kommen ebenfalls von dem japanischen Hersteller Shimano. Sie sind aus der bewährten MT200-Serie und sorgen mit 180 Millimeter großen Bremsscheiben für gewohnt gute Verzögerung. Das Editor Hybrid rollt zudem auf Shimano-Naben, aufgespeicht auf robuste EX21-Felgen, auf denen wiederum breite, aber wenig profilierte Continental „Contact Urban“ Reifen montiert sind.

Insgesamt ein ziemlich rundes Paket, das Cube hier geschnürt hat, insbesondere im Hinblick auf den Preis. Ob sich das Editor Hybrid nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis gut präsentieren kann, will ich auf einer Testfahrt durch Düsseldorf herausfinden.
Während ich das Cube aus der Filiale schiebe, fällt mir gleich die erste große Stärke auf. Es verhält sich mit seinem Gewicht von 17,2 Kilogramm fast wie ein normales Fahrrad. Es ist überhaupt kein Problem, es mal kurz zu tragen, etwa über ein paar Stufen. Klar, die Basisversion, die vor mir steht, ist sehr reduziert. Allerdings wiegt laut Cube auch das Pro 400X „FE“, also dasselbe Modell mit Schutzblechen, Ständer und Beleuchtung, gerade einmal 18,6 kg. Auch ein Gepäckträger lässt sich natürlich nachrüsten.

Praxistest: Cube Editor Hybrid Pro 400X 2024

Vom Hauptbahnhof aus mache ich meine Testfahrt in Richtung Rhein. Zuerst will ich mich dabei auf die Unterstützung des Motors fokussieren. Er fordert im Vergleich etwas mehr Trittfrequenz, was mir persönlich gut gefällt. Der drehzahlfreudige Motor bietet wirklich viel Unterstützung. Vorausgesetzt, man befindet sich im richtigen Gang, ist die Beschleunigung an der Ampel vergleichbar mit anderen „Full-Assist“-Motoren, wie dem Performance Line CX. Der zweite positive Aspekt, der mir auffällt, ist das leichtfüßige Fahrverhalten. Das bin ich von E-Bikes schlicht nicht gewohnt. Mehr Fahrrad als E-Bike, aber dennoch eine kräftige Unterstützung.

Die Front ist ungefedert, aber die Gabel aus Carbon bringt in Kombination mit den voluminösen Reifen genug Dämpfung und Komfort bei Unebenheiten. Nicht so komfortabel ist hingegen die Position der Klingel, die fest mit dem Griff auf der rechten Seite verbunden ist. Schöne Idee, aber man kommt beim Schalten jedes Mal ungewollt mit ihr in Berührung. Ein kostenloses Austauschprogramm der Griffe ist laut Cube Store schon angelaufen.

Zurück zum Positiven: Das Cube Editor Hybrid ist nicht nur leicht, sondern auch leise. Nichts klappert, nicht einmal der Freilauf gibt das typische Rattern von sich. Mein Fazit nach meiner Tour am Rhein entlang: Unauffällig, leicht, leise und schnell. Was will man mehr von einem E-Urbanbike?

Fazit: Cube Editor Hybrid Pro 400X 2024

Auch in der Basisversion bringt das neue Cube Editor Hybrid schon sehr viel mit. Und wer sich etwas mehr Ausstattung wünscht, kann mit dem Zubehör der Cube-Marke „Acid“ problemlos Gepäckträger, Schutzbleche oder Ständer nachrüsten (lassen). Ich empfehle das Editor Hybrid Pro allen, die ein bezahlbares, leichtes und sportliches E-Bike suchen.

Das Cube Editor Hybrid ist zudem als „FE“ (fully equipped), also als vollausgestattete Variante, sowie als SLX und SLT mit 8- beziehungsweise 11-Gang-Nabenschaltung erhältlich. Cube-typisch spielt das Editor Hybrid weit oben mit, wenn es um das Preis-Leistungs-Verhältnis geht. In einer preislich etwas höheren Liga spielen die Modelle von KTM (Macina Sport SX 20) und Kalkhoff (ENDEAVOUR L), die allerdings auch schon von Werk aus mit Vollausstattung inklusive Gepäckträger daherkommen.

Veröffentlicht am 07. August 2024

Jan K.

Jan entdeckte 2012 durch ein Youtube Video aus dem legendären Whistler Bikepark seine Begeisterung für Mountainbikes. Von seinem Taschengeld kaufte er sich ein Dirtbike und stellte fest, dass ihm nicht nur das Fahren sondern auch das Schrauben am Rad großen Spaß macht. Die logische Konsequenz: Statt zu studieren machte er lieber eine Ausbildung in der Werkstatt der Lucky Bike Filiale in Dortmund. Während der Lehre wuchs auch der eigene Fuhrpark stetig an. Wieviele Fahrräder er mittlerweile besitzt? Das weiß er selbst nicht so genau.

Mit derselben Leidenschaft arbeitet er seit 2019 im Onlinemarketing bei Lucky Bike.

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