Tests
Cube Reaction Pro 2023 im Test: Mehr als nur ein Einstiegs-XC-MTB?

Test: Cube Reaction PRO 2023

Ein Hardtail-MTB für unter 1.500 Euro ist sowohl für MTB-Fans als auch Einsteiger spannend. Cube bleibt seiner XC-Serie, dem Reaction Pro, auch in 2023 treu. Ich habe mir das Bike in unserer Düsseldorfer Lucky Bike-Filiale ausgeliehen und genauer unter die Lupe genommen. Was auffällt und warum es viel Bike für den Preis ist, erfährst du hier.

Das
ist
gut
  • Hochwertige und zuverlässige Shimano XT-Komponenten
  • Sauber verarbeiteter Aluminium-Rahmen
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Sehr agiles Fahrverhalten
Nicht
so
gut
  • Keine Tubeless-Bereifung am Hinterrad
  • Wenig Neuerungen zum Vorjahr

Unser Lucky Guide Matthias aus Düsseldorf hat das Cube Reaction Pro 2023 getestet und schildert hier seine Eindrücke.

Sieht gut aus, das Cube Reaction Pro 2023

Da steht es nun vor mir und ist bereit getestet zu werden: das Cube Reaction Pro in der 2023-Variante. Wie bei beginnenden Partnerschaften, gibt es auch beim Fahrradkauf diese „Liebe auf dem ersten Blick“. Und Cube schafft es regelmäßig bei mir etwas auszulösen. Der Rahmen des Cube Reaction Pro ist wieder mal sauber verarbeitet, die Schweißnähte sehen gut aus. Die Züge und Leitungen verlaufen durch den Rahmen. Die Farbe Metalblack’n’Black ist zeitlos, schlicht, elegant. Nicht weniger schick sieht das Bike in der alternativen Farbvariante Switchblue’n’black aus. Das Bike wirkt auf dem ersten Blick einfach wertig.

Was fällt sonst noch auf? Eine auf schnelle Cross-Country-Touren optimierte Mischbereifung bestehend aus Racing-Ray und -Ralph von Schwalbe, am Hinterrad protzt bereits die mächtige Kassette. Wie alle Cube-Alu-Hardtails ist das Reaction Pro mit Aufnahmepunkten für Ständer, Gepäckträger und Schutzbleche aus der Cube-eigenen „Acid“-Serie ausgestattet.

Cube Reaction Pro 2023 im Test: Technik, die begeistert

Der Look ist kritiklos schön, aber gerade die Technik lässt aufhorchen. Der Rahmen des Cube Reaction Pro ist aus Aluminium, genauer Cubes hauseigenem „Aluminium Lite“, gefertigt. Cube verspricht dadurch nicht ein geringeres Gewicht, sondern auch Steifigkeit. Ein weiteres Highlight tist das geschraubte BSA-Tretlager, das die Shimano Hollowtech II-Kurbel beheimatet. Ein weiteres indiz für die Wertigkeit des Reaction PRO.

Die Federgabel des Cube Reaction Pro 2023 ist eine RockShox Judy Silver TK Air mit 100 mm Federweg und PopLoc-Remote-Lockout-Funktion. Diese Gabel bietet eine hervorragende Dämpfung und Kontrolle auf dem Trail und kann bei Bedarf blockiert werden, um maximale Effizienz beim Klettern zu erzielen. Die 100mm Federweg sind sicher nicht viel, aber für den Cross-Country-Bereich ausreichend. Ein praktisches Feature ist, dass du die Federgabel vom Lenker aus blockieren kannst.

Sämtliche Schalt- und Bremskomponenten stammen aus dem Hause Shimano. Und die können sich sehen lassen. Schalthebel und Kassette sind aus der bekannten und zuverlässigen Deore-Serie. Das Schaltwerk und die Bremsanlage sind aus der hochwertigen XT-Gruppe, die man in diesem Preissegment eher selten sieht. Über einen Hebel an dem Shimano XT RD-M8100-SGS ShadowPlus-Schaltwerk kannst du eine zusätzliche Dämpfung aktivieren, mit der die Kette auch bei Unebenheiten an Ort und Stelle bleibt. Dank der der Deore CS-M6100 mit einer mächtigen Übersetzung von 10-51 Zähnen hast du trotz 1-fach-Antrieb eine großzügige Bandbreite zur Verfügung.

Die Bremsanlage besteht aus Shimano XT BR-M8100 hydraulischen Scheibenbremsen, die zuverlässige Bremsleistung in allen Situationen bieten. Die Bremsscheiben haben eine Größe von 180 mm vorne und 160 mm hinten.

Die Reifen sind Schwalbe Racing Ray und Racing Ralph, beide mit Addix Performance Compound und Kevlar-Verstärkung. Montiert sind diese auf geöste Cube ZX20-Felgen mit bewährten Shimano Naben. Ein kleiner Nachteil: Am Hinterrad fehlt leider das Tubeless-Logo am Reifen – ob das nur ein optischer Fehler oder ein echtes Manko ist, konnte ich nicht überprüfen.

Der Vorbau ist ein Cube Performance Stem SL, in welcher die Flat Race Bar Lenker mit einer Breite von 720 Millimetern klemmt. Das ist im MTB-Bereich eher schmal. Das muss allerdings kein Nachteil sein, möchte ich an dieser Stelle aber dennoch erwähnen, da viele MTB-Fans lieber breite Lenker in den Händen halten wollen. Der Sattel ist ein Natural Fit Venec-Sattel, der mit seiner großzügigen Polsterung deutlicher komfortable aussieht, als man das von einem XC-Hardtail erwartet.

Insgesamt ist die technische Ausstattung des Cube Reaction Pro 2023 auf hohem Niveau, vor allem wenn man beachtet, dass das Bike „nur“ 1.399 Euro kostet. Leider hat Cube seinem MTB für die neue Auflage wenige Neuerungen verpasst. „Never change a running system“ ist vielleicht ein gutes Motto, aber gegen ein, zwei Upgrades spricht dennoch nichts. Ich bin nach der ausführlichen Betrachtung bereit, mich nun auch in der Praxis mit dem Bike zu befassen.

Cube Reaction Pro in der Praxis: Agil über die Trails

Was fällt beim Radeln direkt auf? Das Cube Reaction Pro 2023 ist agil und wendig und lässt sich spielend leicht durch enge Kurven und steilere Anstiege manövrieren – zumindest auf meinen eher beschränkten Testfahrten durch den Düsseldorfer Wald. Dank des kurzen Vorbaus und der schmalen Lenkerbreite lässt sich das Bike sehr direkt steuern, was besonders auf technischen Trails von großem Vorteil ist.

Spannend war für mich die Sitzposition, weil mir im Vorfeld gesagt, wurde, dass durch die Geometrie man sehr aufrecht auf dem Bike sitzt. Mir hat sie allerdings sehr gut gefallen. Ich mag die entspannte Sitzposition in Kombination mit der hohen Agilität des Cube Reaction Pro. Und ich fühle mich trotzdem sicher auf dem Bike. Nicht ganz unwichtig, wenn es mal ordentlich bergab geht.

Die hochwertige Shimano XT-Schaltung lässt keine Wünsche offen – das verwundert auch kaum. Das Schalten funktioniert präzise und direkt. Es macht schlicht Laune, im Gelände keinen Kettenklappern zu hören und in jeder Situation schnell den passenden Gang zu haben. Ob steile Anstiege oder schnelle Abfahrten: das Cube Reaction Pro 2023 bewältigt jede Herausforderung mühelos und mit großer Leichtigkeit.

Die Bremsen des Cube Hardtails konnte ich aufgrund mangelnder Höhenmeter im Test nur bedingt testen. Auch wenn der Brems-Härtetest ausfällt: Ich konnte bereits in anderen Situationen die Shimano XT-Bremsen auf Herz und Nieren testen. Und ja, da bleibt kein Wunsch offen.

Fazit: Wendiges und schickes Bike mit tollem Preis-Leistungs-Verhältnis

Insgesamt überzeugt das Cube Reaction Pro 2023 in der Praxis. Das Bike ist überraschend agil und wendig. Das solltest du, wenn du daran interessierst, mal in der Praxis testen. Wenn das genau das ist, was du suchst, und in deine Budgetvorstellungen fällt, solltest du das Cube MTB-Hardtail auf alle Fälle in die engere Auswahl nehmen.

Eine spannende Alternative im gleichen Preissegment ist auf alle Fälle das Trek X-Caliber 8. Das Hardtail kostet 1.499 Euro und bleibt damit ebenfalls unter der „magischen“ Grenze von 1.500 Euro und bietet eine sehr ähnliche Ausstattung.

Wenn du deinen Fokus mehr auf Abfahrten legen willst, ist das Marin Team Marin 1 2023 mit 120 Millimeter Federweg eine gute Option. Noch etwas entfernt vom XC-Segment wären dann die Trek-Roscoe-Modelle und das Trek Marlin 8 Gen 3 zu nennen.

Veröffentlicht am 01. März 2023

Matthias

Schon als Kind im flachen Ostfriesland war das Rad das Fortbewegungsmittel Nr. 1.
Mittlerweile hat es ihn ins Rheinland in den Großstadtdschungel Düsseldorf verschlagen, aber auch hier hat sich eines nicht geändert: Das Bike ist immer dabei. Neben den alltäglichen Touren fährt er regelmäßig mit dem Rennrad in den niederrheinischen Weiten.

Hier findest du alle Beiträge von Matthias.