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Test: Scott Genius 740 2016

Schnelles Allmountainbike mit neuester Technik

Scott Genius 740

Scott Genius 740

+ Twinlock-System
+ bissige SLX-Bremsen
+ sinnvoller Komponenten-Mix aus Deore und Xt

– Reifen mit wenig Traktion
– keine absenkbare Sattelstütze

Scott stellte im Jahr 2003 das Modell Genius als Fullsuspension Bike mit drei verschieden Dämpfereinstellungen („Lockout, „Traction“ und „All Travel“) vor und löste damit eine Erfolgswelle aus. Scott konnte damit an frühere MTB-Erfolgsserien anknüpfen und behielt das Modell Genius als festen Bestandteil der Produktpalette bei. Seitdem durchlief das Genius unzählige Verbesserungen. So wurde das Bike 2013 als eines der ersten vollgefederten Allmountains mit 27,5“ und 29“ Laufrädern angeboten. Unser Lucky Bike Mitarbeiter Jan hat das Scott Genius 740 getestet und schildert nachfolgend seine Eindrücke. In diesem Test soll es um das 2016er Scott Genius 740 gehen, welches alle Eigenschaften eines High-End-Trailbikes besitzt.

Rahmen

Der Rahmen des Scott Genius ist ein hydrogeformter 6061 Alurahmen mit einem steifen „Tapered“ Steuerrohr und breiten 142×12 Ausfallenden, welche dank des IDS-SL Systems austauschbar sind. Das geringe Gewicht von nur 2,75 Kg (mit Dämpfer!) kann sich ebenfalls sehen lassen. Bei der farblichen Gestaltung hat Scott matte Schwarz- und Grautöne auf ein grelles Neongrün treffen lassen. Ob einem diese Kombination gefällt ist natürlich Geschmackssache – wir finden’s klasse!

Technik

Lässt man die Farbauswahl außen vor, überzeugt das Genius mit seinen durchdachten Details, wie zum Beispiel dem Chain Guard, welcher die Kette vom Herunterfallen abhält und somit den Rahmen schützt. Der Chainguard wird an der ISCG-Aufnahme befestigt. Eine weitere Besonderheit ist die durch den Flip-Chip um ca. 7mm veränderbare Tretlagerhöhe. Durch dieses Feature lassen sich Lenk- und Sitzwinkel beeinflussen, was, je nach Einsatzzweck, positive Auswirkungen auf das Fahrverhalten hat.
Wem das noch nicht genug ist, für den setzt Scott mit seinem patentierten „Twinloc“-System mit den drei oben beschriebenen Dämpfereinstellungen noch einen drauf. Wenn man den Hebel in die „Lock“ Position bewegt, ist der Dämpfer gesperrt und die Fox-Gabel befindet sich im „Climb“-Modus. Dadurch ist das Fahrwerk komplett blockiert und das Genius verwandelt sich zu einer Klettermaschine. Im „Traction“-Modus, wird der Federweg des Dämpfers, durch eine Reduzierung der Luftkammer. auf etwa 100 mm beschränkt, um maximale Effizienz auf dem Trail zu garantieren.

Komponenten

Das Fox Evolution Fahrwerk des Vorjahresmodells wurde beim 2016er Modell durch die überarbeiteten Fox Performance Modelle ersetzt.
Die Fox 32 Float Performance Federgabel mit der verbesserten FIT4 Dämpfungstechnik spricht sanft an, flext jedoch bei größeren Belastungen spürbar, beispielsweise bei hartem Bremsen.
Gepaart mit der Fox Federgabel arbeitet ein Fox Float Performace Elite Dämpfer im Heck, welcher durch einen Custom Tune an den Rahmen des Genius angepasst wurde. Der Dämpfer fühlt sich progressiv an, was sich dadurch bemerkbar macht, dass es möglich ist, einen geringeren Luftdruck zu fahren ohne das der Dämpfer durchschlägt. Auch die Bremsanlage des Genius 740 ist im Vergleich zum Vorjahresmodell aufgewertet worden. Statt der Shimano Deore kommt hier nun die SLX zum Einsatz, welche gut dosierbare Bremsleistung bietet.
Beim Antrieb setzt Scott auf unauffällige aber sinnvoll kombinierte Shimano Deore und XT Komponenten, die gewohnt zuverlässig die Gänge wechseln.
Das Genius steht auf 27,5“ Laufrädern aus leichten Syncros Felgen gepaart mit bewährten Shimano Deore Naben. Die Wahl der Reifen lässt leider zu wünschen übrig, da hier lediglich die günstige Schwalbe Nobby Nic und Rocket Ron Kombination zum Einsatz kommt.
Davon abgesehen wird ein überzeugendes Gesamtpaket von hochwertigen Syncros Komponenten im Cockpit- und Sitzbereich abgerundet.

Fahrbericht

Ausgiebig gefahren wurde das Scott Genius 740 für diesen Test auf Trails in der Dortmunder Bittermark und Umgebung. Beim Test zeigte sich die große Bandbreite an Bereichen, welche das Genius abdecken kann. Bergauf beweist das Genius exzellente Klettereigenschaften, insbesondere durch den „Climb“-Modus des Fahrwerks. Oben angekommen lässt sich mit einem einfachen Druck auf den „Twinlock“-Hebel der gesamte 150mm Federweg komfortabel wieder freigeben, sodass man bergab das schluckfreudige Fahrwerk des Genius voll nutzen kann. Leider fehlt einem gerade in diesen Momenten eine, wie das Fahrwerk ebenfalls auf Knopfdruck einstellbare Teleskop-Sattelstütze. Diese gehört erst ab der preislich höher liegenden Modellreihe „Genius 730“ beziehungsweise „930“ zur Grundausstattung. Die auf Asphalt oder Schotter mit geringem Rollwiderstand glänzende Reifenwahl kommt bei anspruchsvollem Gelände leider schnell an ihre Grenzen. Insbesondere der Rocket Ron bietet schlichtweg zu wenig Traktion am Hinterrad. Hier empfiehlt sich der Wechsel auf Reifen mit gröberem Profil, die wesentlich besser zum Potenzial des Allmountains passen.
Abgesehen von diesen Kleinigkeiten vermittelt das Genius 740 durch seine angenehme Sitzposition und hoher Laufruhe viel Fahrspaß und ein solides Fahrgefühl auf dem Trail. Das Fahrwerk arbeitet zuverlässig und lässt sich, durch den „Twinlock“-Hebel unkompliziert an die jeweilige Fahrsituation anpassen. Die standfesten Shimano SLX Bremsen und der 74cm breite Lenker vermitteln dem Fahrer Sicherheit und Komfort.

Fazit

Das Scott Genius 740 ist ein schnelles Allmountainbike, dass auf anspruchsvollen Trails wie auch auf ausdauernden Touren eine gute Figur macht.

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Autor: Jan Krömer (Lucky Bike Filiale Dortmund)

Veröffentlicht am 24. Mai 2016

Redaktion Lucky Bike

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