Test: Trek Roscoe 7 2023
Das Trek Roscoe 7 Trail-Hardtail verspricht ein vielseitiges Mountainbike-Erlebnis für Trail-Enthusiasten und solche, die es werden wollen. Mit seiner 2,6-Zoll-Bereifung, der 140mm RockShox Recon-Gabel und dem 1x12-Shimano-Antrieb scheint es bestens für den Einsatz auf technisch anspruchsvollen Trails gerüstet zu sein. Aber hält das Roscoe 7 tatsächlich, was es verspricht?
ist
gut
- kompletter 1x12-Shimano Deore M6100-Antrieb
- hochwertigster "Gold Alpha Aluminium"-Rahmen
- sensible RockShox Recon Luftfedergabel mit 140 Millimeter Federweg
- Variostütze mit bis zu 150 Millimter Hub
so
gut
- mit 14,8 Kilogramm kein Leichtgewicht
Unser Lucky Guide Christian hat das Trek Roscoe 7 2023 getestet und schildert hier seine Eindrücke.
Fangen wir erstmal mit der Optik an. Beim Roscoe 7 hast du die Wahl zwischen drei Farben. Vor mir steht das Roscoe in der Farbe „miami green/trek black“. Das helle Türkis mit schwarzen Farbtupfern hat eine exotische Ausstrahlung, was perfekt zum beginnenden Frühling passt. Daneben gibt es das Roscoe 7 in dezentem „matt trek black“ und farbenfrohen „teal/trek black“.
Trek liefert das Roscoe 7 in sechs verschiedenen Größen, von XS über S, M, ML, L bis zu XL, wobei alle Größen bis auf das XS (27,5 Zoll) mit 29-Zoll-Laufrädern ausgestattet sind.
Fett, fetter, Trek Roscoe
Ein Highlight der Roscoe-Modelle sind sicherlich die Bereifung und die Laufräder. Die mit 30 Millimetern ordentlich breiten Felgen und die 2.6-Zoll-Bereifung sehen nicht nur massiv aus, sondern strahlen auch viel Kontrolle und Stabilität aus. Die Reifen der Marke Bontrager sind deutlich breiter als herkömmliche MTB-Reifen und sollten viel Traktion und einen optimalen Grip in Kurven und anspruchsvollen Passagen bieten.
Zur Erklärung: Bontrager ist eine Eigenmarke von Trek Bikes, weshalb viele Anbauteile – wie Felgen, Cockpit und Sattel – an Trek Bikes von Bontrager sind. Das tut der Qualität allerdings keinen Abbruch, sondern trägt maßgeblich zu einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis bei.
Das Roscoe 7 ist ein Trailbike, also dafür gemacht um Trails zu befahren. Aber was heißt das genau? Trailbikes sind in der Regel gleichermaßen auf Abfahrten und aufs Klettern, also das bergauf Fahren, ausgelegt. Die meisten Bikes in dieser Kategorie sind allerdings Fullys, da man auf Strecken abseits befestigter Forstwege gerne mehr Reserven hat und somit eigentlich auch Federweg im Heck benötigt. Mit dem Trek Roscoe 7 und der ganzen Roscoe-Familie geht Trek einen anderen Weg. Neben der 140-Millimeter-Gabel an der Front federt hier lediglich noch die voluminöse 2,6-Zoll-Bereifung. Im Vergleich zum Fully bietet das Roscoe dadurch natürlich weniger Komfort, bringt aber auch eine Reihe von Vorteilen mit. Dazu zählen das geringere Gewicht bei höherer Steifigkeit, Robustheit und einen deutlich geringeren Wartungsaufwand. Zusätzlich ist das Roscoe preislich sehr attraktiv, weil es deutlich günstiger ist als ein vergleichbares Trail-Fully.
Falls du noch unentschieden bist, ob du dir ein Hardtail oder Fully zulegen willst, findest du in unseren Blogbeiträgen „Hardtail oder Fully?“ und „Welches Mountainbike ist das richtige für mich?“ eine gute Entscheidungshilfe.
Was macht das Trek Roscoe 7 zu einem Trailbike?
Trailbikes, auch All Mountain Mountainbikes genannt, in Form eines Hardtails bieten auf anspruchsvollen Trails mehr Komfort und Sicherheit als herkömmliche Hardtails. Daraus resultieren für dich vielfältige Einsatzmöglichkeiten mit dem Roscoe 7.
Das Trek Roscoe 7 hat einen vergleichsweise langen Reach (Länge des Oberrohrs) und mit 65 Grad einen moderaten Lenkwinkel. Die Sitzposition ist damit verhältnismäßig gestreckt. Ich würde sie im Fall des Roscoe 7 durchaus als sportlich beschreiben. Damit das Bike dennoch verspielt bleibt, hat Trek die Kettenstreben mit 430 Millimetern schön knackig gehalten. Diese Rahmengeometrie sollte dafür sorgen, dass der Schwerpunkt ausgeglichen ist, was dazu beiträgt, bergab die Kontrolle zu behalten. Auch die 140 Millimeter Federweg der Recon Gabel tragen zum Komfort und viel Kontrolle bei. Herkömmliche Cross-Country-Hardtails haben einen Federweg von 80 – 120 Millimeter.
Die Ausstattung des Trek Roscoe 7
Trek hat dem Roscoe 7 2023 keine Veränderung in Bezug auf die Bauteile zum Vorgänger verpasst. Ganz nach dem Motto: Was gut ist, kann gut bleiben. Nach wie vor ist das Roscoe 7 mit etwa 14 kg kein Leichtgewicht. Ich halte das nicht für problematisch. Es sei denn, du selbst bist ein wirkliches Leichtgewicht und hast Schwierigkeiten mit dem Gewicht deines Bikes.
Dass Trek sehr hochwertige Mountainbike-Rahmen bauen kann, ist weder neu noch verwunderlich. Das Roscoe 7 hat einen Aluminium-Rahmen mit konischem Steuerrohr, einer internen Leitungs- und Zugführung und einer Vario-Sattelstütze. Gerade an einem Trailbike ist diese richtig viel wert. Sobald der Trail vor deinen Augen auftaucht, fährst du den Sattel wie von Zauberhand nach unten und kannst die Abfahrt genießen. Dazu trägt auch die RockShox Recon Silver RL Federgabel bei. Sie ist zwar eher ein Einstiegsmodell in die luftgefederten Gabeln bietet aber mit der Motion Control-Dämpfung bereits eine Zug- und Druckstufeneinstellung. Nicht sensationell, aber gut und absolut ausreichend. Nicht vergessen, wir reden über ein Trailbike für 1.750 Euro!
Geschaltet wird bei dem Roscoe 7 mit einer 1 x 12 Shimano Deore Schaltung (M6100), die mit ihrer 10-51er Kassette eine riesige Übersetzungsbreite für steile Anstiege bietet.
Auch die Bremsanlage ist von Shimano. Die hydraulische Scheibenbremse (Shimano MT200) sorgt mit ihren 180’er Scheiben für ausreichend Sicherheit, um schnell zu reagieren.
Die auf dem Roscoe 7 verbauten Bontrager-Reifen sind zusätzlich tubeless ready. Der Bontrager Lenker ist mit 780 Millimetern schön breit und hilft damit auch, knifflige Situation auf dem Trail zu kontrollieren.
In Summe ergibt das gerade in Bezug zu dem Preis ein wirklich schönes und hochwertiges Gesamtpaket!
Das Trek Roscoe 7 auf dem Trail
Wie immer bei Testfahrten von Mountainbikes starte ich an der Dortmunder Filiale Richtung Süden, um ins Ruhrtal zu gelangen. Ich weiß, dass ich dort genau das Gelände finde, worauf das Roscoe 7 ausgelegt ist.
Trotz der verhältnismäßig breiten Bereifung rollt das Roscoe 7 ordentlich vorwärts und macht auf mich einen sehr agilen Eindruck. Ich fahre am Phönixsee entlang, um anschließend Richtung Wald meine ersten Höhenmeter zu machen. Auch auf den Waldwegen rollt das Trailbike geschmeidig nach vorn. Nicht verwunderlich, dass die Shimano-Deore-Schaltung auch unter Druck flüssig funktioniert. Im Ruhrtal angekommen befahre ich mit dem Roscoe 7 verschiedene Trails und zwischendurch Waldwege bergauf. Das Roscoe 7 macht sehr viel Spaß beim Bergabfahren. Aufgrund der progressiven Trailgeometrie des Bikes fühle ich mich wohl und sicher und gleite die Trails entspannt herunter – ein sehr „flowiges“ Gefühl.
Das Roscoe 7 verhält sich für mich wie ein Hybrid zwischen Fully und Hardtail. Durch die komfortable Dämpfung der fetten Reifen und der 140 Millimeter Federgabel erinnert mich das Roscoe 7 auf dem Trail auch ein wenig an ein Fully mit wenig Federweg.
Auch beim Bergauffahren macht das Bike einen guten Eindruck. Wie immer ist das aber eine persönliche Sichtweise. Entweder man mag das Bergauffahren oder nimmt es als lästiges Übel in Kauf. Spaß macht Runterfahren einfach mehr, zumindest mir geht es so.
Ein wenig erstaunt bin ich während meiner gesamten Testfahrt vom Komfort des Roscoe 7. Im Vergleich zu meinem Trek Procaliber bin ich bergauf zwar langsamer unterwegs, dafür kann ich die Trails bergab deutlich mehr genießen – echt angenehm. Das Roscoe 7 hinterlässt bei mir einen wirklich guten Eindruck!
Fazit: Für wen ist das Trek Roscoe 7 das richtige Mountainbike?
Das Roscoe 7 eignet sich definitiv für jeden Traileinsteiger und Fortgeschrittene. Man erhält ein vollwertiges Trailbike für einen sehr attraktiven Preis. Mit der großen Auswahl an Größen und Farben eignet es sich auch für Jugendliche, die einen bezahlbaren Einstieg suchen.
Da das Roscoe 7 wirklich robust und wenig wartungsaufwändig ist, kommt es auch für diejenigen in Frage, die nicht viel Zeit in Pflege und Wartung stecken wollen . Das Roscoe 7 2023 ist wie sein Vorgänger gut ausgestattet – insbesondere in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis. Für deutlich unter 2.000 € wirst du wenig andere ähnlich gut ausgestattete Trailbikes finden. Wer dennoch mehr braucht, kann auf das Trek Roscoe 8 oder 9 zurückgreifen. Dort kommen dann noch bissigere 4-Kolbenbremsen, hochwertigere Federgabeln und leichtere Komponenten.
Die Trek Roscoe Serie
Die Trek Roscoe-Serie besteht aus vier Hardtails. Das Roscoe 6 bildet das Basismodell und kommt mit einem etwas anderem Rahmen und noch breiteren „Plus“-Reifen daher. Oberhalb des Roscoe 7 liegen die höherwertiger ausgestatteten Modelle Roscoe 8 und Roscoe 9. Das Roscoe 6 haben wir 2022 ebenfalls getestet.
Eine spannende Alternative zum Trek Roscoe ist das Cube Reaction TM, dass sich mit 130-Millimeter-Gabel und Variostütze ebenfalls zu den Trail-Hardtails zählt.
Christian
Christian fährt Fahrrad seit er denken kann. Nach dem ersten Kinderfahrrad mussten seine Eltern ihm ein Bonanza Fahrrad schenken. Im jugendlichen Alter machte er mit seinem BMX die Wälder unsicher.
Heutzutage fährt er am liebsten Mountainbike, egal ob über die Alpen oder durch die Stadt – für Christian funktioniert ein MTB überall und immer. Er arbeitet daher voller Überzeugung im Onlinemarketing für Lucky Bike.