Test: Cube Stereo Hybrid 140 HPC Race 750 2023 und Cube Stereo Hybrid 140 HPC TM 750 2023
All-Mountain-Bikes sind bekanntlich die Allrounder im Mountainbike-Sport. In diese Kategorie fallen auch die 2023er Modelle des Stereo Hybrid 140, die ein kraftvolles 140/150-Millimeter-Fahrwerk mit dem potenten Performance CX-Motor kombinieren. Ausgestattet mit einem 750-Wattstunden-Akku, bieten diese E-Fullys die Möglichkeit, jeden Berg zu bezwingen. Wir vergleichen hier zwei der Topmodelle und untersuchen, wie sich ein Preisunterschied von 1.000,00 € auswirkt.
ist
gut
- Bosch Smart System mit dem stärksten Motor und dem größten 750-Wh-Akku
- Leichter Carbon-Hauptrahmen mit robustem Alu-Hinterbau
- Solide Fahrwerke von Rock Shox und Fox
- Leistungsstarke Vierkolbenbremsanlagen
- Schaltaugen nach UDH-Standard
- Absenkbare Sattelstütze
so
gut
- Preisanstieg von 400,00 € gegenüber dem Vorjahr
- Nur Performance Line-Reifen beim Race-Modell
Unser Lucky Guide Jan aus Düsseldorf hat das Cube Stereo Hybrid 140 HPC Race 750 für 4.799,00 € (UVP) und das Cube Stereo Hybrid 140 HPC TM 750 für 5.799,00 € (UVP) getestet und teilt hier seine Erfahrungen.
Rosenhochzeit: Cube Stereo Hybrid 140 und Bosch eBike Systems
Cube präsentierte die ersten beiden Stereo Hybrid 140-Modelle auf der Eurobike 2013. Damals waren die Cube E-Mountainbikes noch in den Kinderschuhen. Motoren und Akkus waren kaum integriert und die gesamte Geometrie war eher ein Kompromiss zwischen herkömmlichen Mountainbikes und den Anforderungen elektrischer Antriebe.
Ein Jahrzehnt später präsentiert sich das Stereo Hybrid 140 in einem völlig neuen Licht. Die Motoren und Akkus sind nahtlos in den Rahmen integriert, was für ein harmonisches Design sorgt. Die Geometrie des Bikes wurde gründlich überarbeitet und verspricht sowohl Komfort auf entspannten Ausfahrten als auch echte Performance auf anspruchsvollen Trails.
Cube bietet das Stereo Hybrid 140 in zahlreichen Ausstattungen an – darunter Pro, Race, SLX, TM, SLT und sogar eine Version mit ABS. Zudem kann man bei den Pro- und Race-Versionen zwischen zwei Akkus mit 625 und 750 Wattstunden wählen. Eine gute Option für alle, die nicht die maximale Reichweite benötigen und dabei rund 800 Gramm Gewicht sparen wollen. Apropos Gewicht: Die beiden Modelle, die ich heute teste, wiegen 24,8 (Race) und 24,6 Kilogramm (TM).
Cube Stereo Hybrid: Die Modelle im Überblick
Die Bezeichnungen 120, 140 und 160 beziehen sich auf den Federweg am Heck der E-Fullys. Die Hybrid-140er-Modelle platzieren sich im Cube-Portfolio oberhalb der 120er-Modelle und unterhalb des neuen Stereo Hybrid ONE55 – mit 150mm Federweg – sowie den Stereo-Hybrid-160-Modellen.
Race und TM im Vergleich: Die Gemeinsamkeiten…
Alle Hybrid-140er-Modelle verfügen über einen Hauptrahmen aus HPC (High-Performance-Carbon) und einen Hinterbau aus 6061 Aluminium. So hält Cube das Rahmengewicht mit 2,9 Kilogramm relativ niedrig, ohne dass die Kosten explodieren. Als Mechaniker freue ich mich auch darüber, dass Cube seit dem letzten Modelljahr zur Befestigung des Schaltwerks auf das UDH-Schaltauge von SRAM setzt, was die Suche nach Ersatzteilen erheblich erleichtert.
Beide Modelle kommen mit dem Bosch Performance CX und Powertube 750. Dieser Antrieb kombiniert Leistung und Reichweite wie kein anderer E-Antrieb von Bosch. Die Bedienung erfolgt über die LED-Remote und das Kiox 300-Display. Wenn du mehr über den Antrieb von Bosch erfahren möchtest, empfehle ich dir unseren Blogbeitrag: Das Bosch (Smart) System einfach erklärt.
… und die Unterschiede
Schon auf den ersten Blick unterscheiden sich die beiden Modelle deutlich. In meinem Fall hat das Race-Modell ein glänzendes helles Blau mit oranger Schrift, während das TM (Trailmotion) Modell in einem deutlich weniger auffälligen Grau und Dunkelgrün gehalten ist. Mich spricht die dezentere Variante deutlich mehr an, allerdings gibt es das Race-Modell auch noch in zwei weiteren attraktiven Farbvarianten.
Das Race-Modell legt schon gut vor. Es kommt mit einem soliden Rock Shox-Fahrwerk, einem 12-fach-XT-Schaltwerk und leistungsstarken SRAM DB8-Vierkolbenbremsen. Eine kleine Randinformation: SRAM setzt bei der DB8 erstmals auf Mineralöl anstelle von Bremsflüssigkeit. Die Wartung der Bremse sollte sich dadurch im Vergleich zu anderen SRAM-Bremsen vereinfachen. Die weiteren Komponenten sind solide aber eher unspektakulär. Auf den Laufrädern – bestehend aus Alexrims EX30-Felgen mit Cube-eigenen Naben – sind Schwalbe Nobby Nic-Reifen in einfacher Performance-Ausführung montiert.
TM steht bei Cube für Trailmotion. Cube-(E-)Bikes mit diesem Kürzel sind für anspruchsvolle Trail-Fahrten konzipiert. Und das wird auch beim Stereo Hybrid 140 TM deutlich. Zum Beispiel gibt es hier System-Laufräder von Newmen und MAXXIS-Assegai-Reifen, die sich auch tubeless fahren lassen. Das Fahrwerk besteht aus der legendären Fox 36 und dem Fox Float X-Dämpfer, was sich besonders bergab positiv bemerkbar machen sollte. Für bestmögliche Bremsleistung sorgt die Magura MT7 in Kombination mit den MDR-P-Bremsscheiben.
Modelle Race vs. TM im Vergleich
Ich starte meine Testfahrt an der Dortmunder Filiale mit dem Race-Modell. Mit dem Bosch-E-Antrieb fliege ich förmlich den Berg hinauf. Die Geräuschkulisse des Motors ist dabei – vermutlich aufgrund des Carbonrahmens – etwas lauter, aber nicht störend. Die Bedienung über die LED-Remote ist intuitiv und das großzügige Schaltungsverhältnis sollte auch für die steilsten Anstiege ausreichend sein. Auf den Trails im Dortmunder Süden teste ich die Downhill-Fähigkeiten. Mit einem Knopfdruck versenke ich den Sattel und schalte in den E-MTB-Modus. Trotz des hohen Gewichts von fast 25 Kilogramm kommt direkt Freude auf, wenn es bergab geht. Das Stereo Hybrid 140 Race vermittelt mit den großen 29er-Laufrädern und seiner ausgeglichenen Geometrie viel Sicherheit.
Wieder an der Filiale angekommen, wechsle ich das Bike und fahre die Runde erneut mit dem Trailmotion-Modell. Gleich zu Beginn fallen mir der breitere 800-Millimeter-Lenker und die komfortableren Griffe auf. Und auch optisch wird klar: Der Blick auf die massive Fox-Gabel, die glänzenden Newmen-Naben und die Magura-Bremssättel sind beeindruckend. Ich bin gespannt, wie sich die technischen Upgrades auf der Strecke bemerkbar machen.
Im Uphill merke ich kaum Unterschiede. Sobald ich jedoch auf dem Trail bin, spüre ich die zusätzlichen Reserven des TM-Modells. Die Reifen bieten mehr Grip, die Fox-Gabel wirkt robuster. Auf längeren Abfahrten sollte der Dämpfer mit seinem Ausgleichsbehälter – auch als Piggyback bezeichnet – seine Stärken ausspielen können. Schon nach meiner kurzen Testfahrt kann ich dem TM-Modell fast Endurobike-Qualitäten zuschreiben.
Fazit zum Cube Stereo Hybrid 140 Race und TM 750 2023
Schnell bergauf, noch schneller bergab und das mit Spaß, auch über lange Distanzen. Beide Modelle sind leistungsstarke All-Mountain-E-Bikes und grundlegend sehr ähnlich. Das Race-Modell bietet eine perfekte Basis für alle Arten von Trail-Ausfahrten, während das TM-Modell bereits alle Upgrades enthält, die sich ein ambitionierter Trailbiker wünschen kann – was den preislichen Unterschied für mich absolut rechtfertigt.
Wenn du noch mehr Downhill-Fähigkeiten von deinem neuen E-Mountainbike-Fully erwartest, könnte die Cube-Stereo-Hybrid-160- oder die Trek-Rail-Serie für dich interessant sein.
