Tests
Gravelbikes unter 1.000 unter 2.000 und unter 3.000 Euro

Cube Nuroad One, Axess Creed, Scott Speedster Gravel 30 und Trek Checkpoint ALR 5 im Vergleich

Gravelbikes gehören weiterhin zu den beliebtesten Fahrrädern ohne Motor. Ein Hauptgrund dafür dürfte ihre Vielseitigkeit sein. Gravelbikes sind sowohl schnell als auch geländegängig. Sie funktionieren im urbanen Großstadt-Dschungel auf Asphalt genauso wie in ländlichen Outdoor-Gefilden auf Feld- und Waldwegen. Genau diese Vielseitigkeit macht sie zu perfekten Begleitern für Fahrten zum Job, für sportliche Ausfahrten bis hin zu mehrtägigen Bikepacking-Touren.

Unser Lucky Guide Christian vergleicht in diesem Beitrag vier Gravelbikes und betrachtet dabei Modelle in der Preisklasse zwischen 900,00 € und 2.500,00 €.

Diese Preisspanne deckt einen großen Teil der aktuellen Nachfrage ab und bietet bereits viele sinnvolle Optionen – auch wenn es natürlich immer noch teurere Modelle gibt. Doch muss es wirklich immer das High-End-Bike sein, oder findet man hier bereits das perfekte Gravelbike?

Wie bei allen Bike-Kategorien kann die Preisspanne auch bei Gravelbikes groß sein – vom Einstieg für knapp unter 1.000,00 € bis zum absoluten Pro-Level für 10.000,00 €. Muss man also 3.000,00 € oder mehr ausgeben, um mit Spaß und Freude zu graveln? Auf keinen Fall! Das ideale Gravelbike hängt stark von deinen Wünschen, deinen Fähigkeiten, deinen Plänen und natürlich deinem Budget ab. Und, um es vorwegzunehmen, keine Sorge, auch mit einem Gravelbike für ein kleineres Budget kannst du viel Spaß beim Graveln haben.

Für meinen Vergleich schaue ich mir vier aktuelle Gravelbikes an. Im absoluten Einstiegsbereich sind es das Cube Nuroad One für knapp 900,00 € und das Axess Creed für knapp 1.100,00 €. Das Scott Speedster Gravel 30 für 1.699,00 € würde ich schon dem gehobenen Einstiegsbereich zuordnen. Den Abschluss bildet das Trek Checkpoint ALR 5 für 2.500,00 €, mit dem aus meiner Sicht schon die Expert-Ebene startet.
Was all diese vier Modelle verbindet, ist, dass sie mit einem hochwertigen Aluminiumrahmen und einer Carbongabel ausgestattet sind. In meinem Vergleich stelle ich jedes der vier Modelle detailliert vor und kläre, was die Bikes unterscheidet.

Modell Cube Nuroad One Axess Creed Scott Speedster Gravel 30 Trek Checkpoint ALR 5
Preis (UVP) 899,00 € 1.099,00 € 1.699,00 € 2.500,00 €
Rahmenmaterial Aluminium mit Carbongabel
Schaltung Microshift 1×10 Shimano GRX 400 2×10 SRAM Apex XPLR 1×12
Bremsen Mechanische Scheibenbremse (Tektro MD-C510) Mechanische Scheibenbremse (Tektro Spyre C) Hydraulische Scheibenbremse (Shimano) Hydraulische Scheibenbremse (SRAM Apex)
Reifen Schwalbe G-One 40mm Schwalbe G-One Tubeless 40mm Schwalbe G-One Bite Performance 45mm Bontrager 40mm
Gewicht 11,2 kg 10,2 kg 10,4 kg 9,6 kg
Verfügbare Größen XXS (46 cm) – XL (61 cm 49 – 61 cm XXS (47 cm) – XXL (61 cm) 49 – 61 cm
Besonderheiten Das Einstiegsmodell deutlich unter 1.000,00 Euro. Gravel-Schaltgruppe, High-End-Tubeless-Reifen. Kraftvolle, hydraulische Scheibenremsen und griffige Reifen. Offroadtaugliche, breit übersetzte 1×12-Schaltung, sehr wertiger Rahmen und sportliche, schnelle Geometrie

Cube Nuroad One

Mit dem Nuroad One präsentiert der deutsche Hersteller Cube ein Gravelbike für den Einstiegsbereich. Ausgestattet ist das Nuroad One mit einem steifen Aluminium Superlite Rahmen und einer Carbon Gabel. Schon bei diesem Einstiegsmodell hat Cube alle Kabel im Rahmen integriert, wodurch das Nuroad optisch sehr schlank wirkt.

Schalten kannst du das Nuroad One über eine 1 x 10 Gravelschaltung der taiwanesischen Marke Microshift. Die Schaltung funktioniert hierbei nicht wie sonst üblich über den gesamten Bremsgriff, sondern über zwei separate Schalthebel, die in den Bremsgriff verbaut sind. Bremsen kannst du das Nuroad One über eine mechanische Scheibenbremse von Tektro mit 160er Scheiben vorne und hinten. Klar ist die Modulation und Bremskraft einer hydraulischen Scheibenbremse deutlich besser, aber die Tektro MD-C510 bietet durchaus eine solide Bremsleistung.

Bereift ist das Nuroad One mit dem sehr etablierten Gravelreifen Schwalbe G-One in 40 Millimeter Breite. Natürlich findest du eine Vielzahl von Ösen, um bei Bedarf Schutzbleche, Gepäckträger und Ständer nachzurüsten.

Alternativ gibt es das Cube Nuroad One FE – ‚FE‘ steht für ‚fully equipped‘ und bedeutet, dass diese Version bereits mit Alltagsausstattung geliefert wird. Für 100,00 Euro mehr erhältst du so einen alltagstauglichen Commuter. Die weitere Ausstattung unterscheidet sich dabei ebenfalls. Am Nuroad One FE ist eine 2x8 Shimano Claris-Schaltung verbaut – besser geeignet für länge Touren, aber weniger für’s Gelände als die 1fach-Schaltgruppe von Microshift.

Das Nuroad One erhältst du im Size Split in 27.5 mit XXS-Rahmen (46cm) und bis XL mit gewöhnlichen 28-Zoll-Rädern. Es bringt 11,2 kg in der Rahmengröße M auf die Waage. Mit dem Cube Nuroad One erhältst du ein preislich sehr attraktives Gravelbike, das für den Einstieg in den Gravelsport taugt.

Axess Creed

Auch das Axess Creed bedient den Einstiegsbereichs der Gravelbikes. Für 1.099,00 € bekommst du ein 10,2 kg leichtes Gravelbikes mit einer etwas besseren Ausstattung als beim Cube Einstiegsmodell. Insbesondere die Shimano-Schaltgruppe macht hier den Unterschied. Das Creed verfügt (abgesehen von den Schalthebel und der Bremse) über eine Gravel-spezifische Shimano GRX 400 2×10-Gravel-Schaltgruppe. Im Vergleich zum Nuroad One ist das Axess Creed zudem mit einer etwas bissigeren Tektro Spyre C Scheibenbremse ausgestattet. Zudem sind die Schwalbe G-One der leichteren Tubeless-Easy Version verbaut. Das Creed gibt es ebenfalls in geläufigen Größen von 49 bis 61 cm.

Auch das Axess Creed gibt es in einer Allroad Variante – Creed EQ genannt. Für 200,00 € mehr erhältst du auch hier einen perfekt ausgestatteten Alltagsbegleiter.

Gravelbikes: Die Einsteiger

Sowohl das Cube Nuroad One als auch das Axess Creed liegen preislich um die 1.000,00 € und bieten dir einen sehr attraktiven Einstieg in die Welt des Gravelbikens. Solltest du einen alltagstauglichen Commuter benötigen, steht dir von beiden Modellen eine EQ-Variante zur Verfügung. Beide Gravelbikes eignen sich insofern auch als schnelles Bike zum Pendeln um erste Schritte in die Gravelwelt zu unternehmen.

Scott Speedster Gravel 30

Das Speedster Gravel 30 kommt vom Radsport-Spezialisten Scott aus der Schweiz. Es liegt preislich bei 1.699,00 € und stellt den gehobenen Einstieg in den Gravelsport dar.

Genau wie die beiden zuvor vorgestellten Modelle verfügt das Gravel 30 über einen doppelt konifizierten Aluminiumrahmen und eine sportliche Carbongabel. Das voluminöse Steuerrohr sorgt für hohe Steifigkeit und schließt mit dem Vorbau und angepassten Spacern besonders schön ab. Hier werden zudem die Züge und Leitungen ab dem Lenker versteckt. Das sieht nicht nur elegant aus, sondern ist auch hilfreich, wenn man Lenkertaschen anbringen möchte. Ein großes Upgrade gibt es bei den Schalthebeln und den damit verbundenen Bremsen. Hier kommt das Scott mit kompletter Shimano GRX-Ausstattung. Details zur GRX-Schaltgruppe findest du auch in unserem Blogbeitrag.

Der zweite, relevante Unterschied zu den vorangestellten Modellen ist im Bereich der Bremse zu finden. Im Unterschied zu den oben dargestellten Cube Nuroad One und Axess Creed verfügt das Speedster Gravel 30 schon über eine hydraulische Shimano-Scheibenbremse – für ein deutliches Plus an Bremskraft und Kontrolle.

Auch das Scott Gravelbike ist mit den Schwalbe G-One Allround Reifen – allerdings mit 45 Millimetern Breite – bereift. Viele Ösen für Taschen, Flaschen, Schutzbleche und Co. ermöglichen Einsätze vom Commute bis zu mehrtägigen Bikepacking Touren.
Das Scott Speedster Gravel 30 wiegt 10,4 Kilogramm und ist in sieben Größen (XXS/47 – XXL/61) erhältlich.

Trek Checkpoint ALR 5

Mit dem Trek Checkpoint ALR 5 betritt man die gehobene Gravelbike-Klasse. Und das, obwohl auch das ALR wie die vorangegangenen drei Gravelbikes mit einem Aluminium- und keinem Carbonrahmen ausgestattet ist. Dafür hat Trek ganz nach oben gegriffen, wenn es um das Material und die Geometrie des Rahmens geht.

Der Rahmen des Checkpoints ist aus dem besonders leichten und steifen 300 Series Alpha Aluminium gefertigt. Das Oberrohr und der sogenannte „Reach“ ist vergleichsweise lang, woraus ein gestrecktes, sportliches Sitzen resultiert.

Die Ausstattung des ALR 5 würde ich in Summe schon der Oberklasse zuordnen. Alle verbauten Gruppen und Teile sind etabliert. Geschaltet wird mit der SRAM Apex 1 x 12 XPLR Schaltung. Die XPLR (kurz für Explorer) vom amerikanischen Premiumanbieter SRAM steht für eine große Bandbreite und dennoch feine Abtufung in den großen Gängen, perfekt für Gravelbikes. Reifen (40 Millimeter) und Laufräder kommen von der SRAM-Hausmarke Bontrager. Dazu verfügt das Checkpoint ALR 5 über sehr viele Ösen, so dass das Gravelbike mit allem ergänzt werden kann, was das Herz des Gravelbikers wünscht – egal ob Taschen oder Gepäckträger.

Das Trek Checkpoint ALR 5 wiegt nur 9,6 Kilogramm und ist in den Größen: 49, 52, 54, 56, 58 und 61 cm verfügbar.

Mit dem Trek Checkpoint ALR 5 erhältst du ein Gravelbike, das kaum Wünsche offen lässt – Gravelspaß ist garantiert. Das Checkpoint ist übrigens auch als günstigeres ALR 3 (UVP 1.299,00 €) und ALR 4 (UVP 1.499,00 €) erhältlich.

Fazit zur Einstiegs- und Mittelklasse der Gravelbikes

Ich bin der festen Überzeugung, dass man nicht zwingend 3.000,00 € oder mehr ausgeben muss, um in den Genuss des Gravelbikens zu kommen! Mit dem Cube Nuroad One und dem Axess Creed erhältst du einen preisgünstigen Einstieg in die Welt des Gravelns. Die Unterschiede zu den beiden höherpreisigen Gravelbikes werden besonders beim Gewicht der Räder und im Bereich der Schalt- und Bremsgruppe deutlich.

Mein Tipp: Wer längere Ausfahrten und Touren plant, sollte auf hydraulische Scheibenbremsen achten, da diese insbesondere bei Höhenmetern oder Gepäck ein deutliches Plus an Bremskraft bieten. 1-fach Schaltgruppen (wie beim Cube Nuroad ONE oder Trek Checkpint ALR 5) können ihre Vorteile besonders im Gelände ausspielen. 2-fach Schaltgruppen (wie beim Axess Creed oder Scott Speedster) bieten dafür mehr Gänge, weshalb sie sich besonders bei längeren Touren oder zum Pendeln eignen.

Spannend finde ich hier gerade die beiden EQ-Varianten, weil sie die Vielseitigkeit nochmals auf ein anderes Level heben.

Mit dem Scott Speedster Gravel 30 und insbesondere dem Trek Checkpoint ALR 5 betrittst du die gehobene Einstiegs- und Mittelklasse. Wenn du bereit bist, mehr als knapp 1.000 € auszugeben, wirst du mit diesen beiden Gravelbikes garantiert zufrieden sein.

Klar, mehr geht immer und das macht im Zweifel auch Spaß. Notwendig ist es aber natürlich nicht, um das Graveln für sich zu entdecken.

Schlagwörter: Kaufberatung Gravelbike
Veröffentlicht am 10. März 2025

Christian

Christian fährt Fahrrad, seit er denken kann. Nach dem ersten Kinderfahrrad mussten seine Eltern ihm ein Bonanza Fahrrad schenken. Im jugendlichen Alter machte er mit seinem BMX die Wälder unsicher.
Heutzutage fährt er am liebsten Mountain- und Gravelbike, egal ob über die Alpen oder durch die Stadt. Er arbeitet daher voller Überzeugung im Onlinemarketing für Lucky Bike.

Hier findest du alle Beiträge von Christian.