News

E-Mountainbike Kaufberatung: Antrieb & Akku

E-Mountainbike: Akku und Antrieb

Bosch, BionX, oder Shimano? Heckmotor, Mittelmotor, oder doch lieber ein adaptives System? Wer sich mit E-Mountainbikes beschäftigt wird früher oder später mit diesen Fragen konfrontiert. In dem folgenden Beitrag möchten wir Ihnen den Einstieg in das Thema Antrieb & Akku erleichtern und Ihnen die Punkte aufzeigen, die bei einer Kaufentscheidung in Bezug auf den Antrieb und den Akku eines E-Mountainbikes berücksichtigt werden sollten.

E-Mountainbike Antriebe: Hersteller & Systeme

Nach anfänglicher Pionierarbeit durch BionX haben in der Folge die Antriebssysteme von Bosch den Markt für E-Mountainbikes revolutioniert und zu dessen rasantem Wachstum beigetragen. Mittlerweile haben sich auch andere Hersteller auf dem Markt etabliert. Neben Bosch bieten auch Brose, Shimano, Yamaha, Panasonic, Cleanmobile und weitere Anbieter durchaus innovative und attraktive Antriebssysteme für E-MTBs an. Welches System sie wählen sollten hängt vor allem von ihren Anforderungen ab.

Auf dem Markt für E-Mountainbikes haben sich inzwischen drei verschiedene Antriebssysteme durchgesetzt: der Hinterradmotor, der Mittelmotor, und das adaptive System.

Hinterradmotoren sind, wie der Name bereits vermuten lässt, im Hinterrad eines E-MTBs verbaut. Dieser Motortyp ist im Vergleich zu anderen Motoren sehr leise. Aufgrund des weit hinten liegenden Schwerpunktes weist ein E-Mountainbike mit Hinterradmotor allerdings ein anders Fahrverhalten auf als ein normales Mountainbike oder ein Mountainbike mit Mittelmotor. Der Schwerpunkt macht das Rad zudem anfällig für Platten. Ein weiterer Nachteil ist, dass viele Hinterradmotoren keine interne Übersetzung haben. So bieten sie wenig Unterstützung bei langsamer Fahrt und neigen zur Überhitzung.

Mittelmotoren erfreuen sich nicht nur aufgrund ihrer optimalen Gewichtsverteilung einer großen Beliebtheit auf dem E-MTB Markt. Sie besitzen ein integriertes Getriebe und können so sehr hohe Drehzahlen erreichen. Entsprechend hoch ist der Wirkungsgrad eines solchen Motors, der die Effektivität der Kraftübertragung angibt. Ein nicht unerheblicher Nachteil der Mittelmotoren ist der relativ starke Kettenverschleiß, hervorgerufen durch die Kraftübertragung des Motors über die Kette an das Hinterrad.

Wer bereits ein Mountainbike besitzt und sich kein zusätzliches E-Mountainbike anschaffen möchte, könnte an einem adaptiven System seine Freunde finden. Allerdings weisen adaptive Systeme eine Reihe von Nachteilen auf. Zum einen setzt die Installation eines solchen Systems ein sehr gutes technisches Verständnis voraus, zum anderen verlangt ein solches System viel Tüftelei. Viele Komponenten an gewöhnlichen Mountainbikes, wie zum Beispiel die Bremsen, der Rahmen, die Kette, und die Reifen, sind über dies nicht für die zusätzliche Belastung durch einen Motor ausgelegt.

Frontmotoren, wie sie in anderen Elektrofahrrädern verbaut werden, sind aufgrund ihrer Auswirkung auf die Fahrdynamik nicht für E-Mountainbikes geeignet.

Von Watt, Wattstunden und Amperestunden

Die Leistung von E-MTB Akkus wird in Wattstunden (Wh) angegeben. Sofern diese Angabe nicht ausgewiesen ist, kann sie einfach bestimmt werden, indem die elektrische Spannung (V) mit den Amperestunden (Ah) multipliziert wird. So können die verschiedenen Akkus miteinander vergleichen werden.

Die Kraft des Motors hingegen wird in Watt gemessen. Die Obergrenze für E-Bike Motoren, die auf Radwegen und ohne Führerschein genutzt werden dürfen, liegt bei maximal 250 Watt. Aufgrund der Rechtslage haben sich 250 Watt Motoren als Norm im Freizeitbereich etabliert. Um die Motoren dennoch miteinander vergleichen zu können, bietet sich ein Blick auf das Drehmoment und die Spitzenleistung der Motoren an.

Cockpits und Unterstützungsstufen

Das Cockpit eines E-MTBs, auch Display genannt, ist meist am Lenker befestigt und informiert den Fahrer über die aktuellen Einstellungen des Antriebsystems. Hierzu gehören vornehmlich der Ladestand des Akkus und die gewählte Unterstützungsstufe. Je nach Hersteller wird eine Vielzahl an weiteren Funktionen angeboten. So können z.B. GPS Systeme, Höhenmesser, Geschwindigkeitsmesser, und andere Systeme zur Leistungsmessung und Analyse in den Cockpits integriert sein.

Die zur Verfügung stehenden Unterstützungsstufen entscheiden darüber, mit wieviel Kraft der Motor die Eigenleistung des Fahrers unterstützt. Bei manchen Herstellern reichen die zur Verfügung stehenden Modi von Eco bis Turbo, wobei jedem Modus eine andere Motorleistung zugrunde liegt. Andere Hersteller geben die Unterstützung gleich in Prozent an. So kann ein Motor den Fahrer zum Beispiel mit zusätzlichen 50% oder mit bis zu 300% der von Ihm auf das Rad übertragenen Energie unterstützen. Um die verschiedenen Unterstützungsstufen miteinander vergleichen zu können, sollten Sie auf die Angaben in Prozent achten. Beachten Sie auch, dass die gewählte Unterstützungsstufe den Energieverbrauch des Motors beeinflusst. Die maximale Reichweite des E-Mountainbikes variiert stark je nach Unterstützungsstufe.

E-Mountainbike Akkus

Die Akkus der E-Mountainbikes sind oftmals deren teuerste Komponente. Hergestellt aus seltenen Rohstoffen, können die Preise für gute Akkus schnell im vierstelligen Bereich liegen. Aber nicht der Preis entscheidet über die Qualität eines Akkus, sondern die eingesetzte Technik. Hier haben sich bei den namenhaften Herstellern die Lithium-Ionen-Akkus durchgesetzt. Sie haben keinen sog. Memory Effekt und können daher auch ohne vorherige Entladung problemlos wieder aufgeladen werden.

Welchen Akku Sie wählen sollten, hängt vor allem von dem ab, was Sie von Ihrem Antriebssystem erwarten. Die wichtigsten Unterschiede liegen bei dem Energiegehalt, dem Gewicht, der Spitzenleistung und der Ladedauer der Akkus. Mehr Energiegehalt bedeutet mehr Gewicht. Mehr Energiegehalt bei gleichem Gewicht geht meist mit einem höheren Preis einher. Ähnlich verhält es sich mit der Spitzenleistung und der Ladedauer, welche meist zwischen drei und sechs Stunden liegt.

Veröffentlicht am 22. März 2017

Redaktion Lucky Bike

Unsere Lucky Bike-Redaktion ist so vielfältig, wie unsere gesamte Unternehmensfamilie. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen berichten über ihre Lieblingsthemen, schreiben News, berichten von Veranstaltungen oder testen regelmäßig Fahrräder, die wir in unseren Filialen oder im Online Shop anbieten. In der Redaktion sind unsere Kolleginnen und Kollegen versammelt, die vereinzelt Testberichte, Newsbeiträge oder informative Texte rund um das Thema Fahrrad schreiben.

Die Testberichte unserer Redaktion spiegeln ihre Erfahrungen, Ergebnisse und Meinungen objektiv hier bei uns im Blog wider.