Welches Fahrrad brauche ich zum Pendeln?
Seit Jahren erlebt das Pendeln mit dem Fahrrad einen regelrechten Boom. Und das ist auch kein Wunder. Pendeln mit dem Rad ist in mehrfacher Hinsicht eine Win-Win-Situation. Da ist zum Beispiel deine Gesundheit, die du mit der täglichen Portion Radfahren auf Trab bringst. Auch dein Geldbeutel freut sich, wenn du durch eine weggefallene Fahrt mit dem Auto das Spritgeld sparst. Einen Aufschwung erlebt das Fahrrad als Pendelfahrzeug auch deshalb, weil es nachhaltig zum Klimaschutz beiträgt. Mit keinem anderen Gefährt kommst du so klimaneutral an dein Ziel wie mit dem Drahtesel.
Mit dem Rad zur Arbeit: Welches Fahrrad benötigst du?
Wenn du bereits ein Fahrrad besitzt, ist die Botschaft klar: Aufsatteln und lospendeln. Alle ohne geeignetes Bike sollten sich überlegen, welches Rad sich für ihre Anforderungen am besten eignet. Damit du schnell erkennst, welches Fahrrad für dich perfekt geeignet ist, klären wir hier die wichtigsten Fragen und zeigen Vor- und Nachteile verschiedener Fahrradkategorien auf.
Die folgenden Fragen können dir dabei helfen, das richtige Pendelfahrrad zu finden:
- Wie ist die Beschaffenheit und Länge der Strecke?
- Kombinierst du dein Fahrrad mit anderen Verkehrsmitteln, z.B. der Bahn?
- Wie viel Geld hast du zur Verfügung?
- Kann ein E-Bike mit elektrischem Support dir das Pendeln erleichtern?
- Benötigst du Zubehör wie Packtaschen oder Körbe?
- Bringst du den Nachwuchs in die Kita?
Die Antworten auf diese Fragen können dich bei der Entscheidung für ein Rad einen großen Schritt weiterbringen. Damit du einen guten Überblick bekommst, welche Fahrradkategorie zu deinen Wünschen passt, haben wir im Folgenden verschiedene Kategorien unter die Lupe genommen und geben dir am Ende noch Tipps zu Leasing und Ausrüstung.
Pendeln mit dem Trekkingrad: Zuverlässig, robust und vielseitig
Das Trekkingbike ist wohl der vielseitige Klassiker, wenn es um alltagstaugliche und praktische Fahrräder geht. Dass die Attribute Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit in jeder Beschreibung über Trekkingbikes auftauchen, ist absolut kein Zufall. Genau diese Eigenschaften machen diese Fahrradkategorie zu einem beliebten Bike für den Arbeitsweg. Je nach Ausstattung besitzen die Fahrräder eine Federgabel und sind mit etwas dickeren Reifen ausgestattet. Somit bieten sie dir einen hohen Komfort – gerade für längere Pendelstrecken ein Pluspunkt. Ein weiteres Pro-Argument ist die sportliche Kettenschaltung mit mehreren Ritzeln und Kettenblättern. Hügeliges Gelände lässt sich somit gut bewältigen wie auch längere Abschnitte, die zügig abgefahren werden können. Da Gepäckträger, Schutzbleche und Beleuchtung ab Werk installiert sind, sind Trekking-Bikes perfekt für tägliche Touren gerüstet.
Die Liste der negativen Aspekte ist denkbar kurz. Die von Werk angebrachte Ausrüstung macht das Bike natürlich etwas schwerer, allerdings fällt das im wahrsten Wortsinn nicht ins Gewicht, da die Ausrüstung sowieso ein Must-Have fürs Pendeln ist. Außerdem sollte sehr grobes Gelände für Trekkingbikes eher gemieden werden.
Das ist gut
- Sind bereits voll ausgestattet
- Hoher Komfort
- Robust und langlebig
- Für lange Strecken geeignet
Das ist nicht so gut
- Relativ schwer
- Gröberes Gelände eher schwierig
Unsere Empfehlung: Für wen kommt das Trekkingbike in Frage?
Wenn es um das Pendeln geht, sind Trekkingbikes wahre Alleskönner. Daher geht unsere Empfehlung schlicht an alle Pendeltypen. Wenn du nur sehr kurze Strecken in der Stadt zurücklegen musst, das Bike mit anderen Verkehrsarten kombinieren willst oder einen höheren Style-Faktor bevorzugst, gibt es jedoch noch spannende Alternativen.
Pendeln mit dem Faltrad: Klappt perfekt fürs Pendeln
Das Faltrad – oder meist auch Klapprad genannt – ist immer mehr im Kommen. Gerade im urbanen Raum, in dem Pendlerinnen und Pendler auf ihrem Weg zur Arbeit zwischen Öffis und Radweg wechseln, kommen ihre Vorteile zum Tragen. „Tragen“ ist dabei auch das richtige Stichwort. Einmal zusammengeklappt, lassen sich Falträder wunderbar auch in die Wohnung oder ins Büro tragen. Aber auch Autofahrerinnen und -fahrer, die für die letzte Meile in der Stadt auf zwei Räder setzen wollen, können kleinere Falträder bequem im Kofferraum unterbringen. Falträder sind für längere Touren eher ungeeignet, dafür sind sie aufgrund der kleineren Räder im urbanen Dickicht flott und agil unterwegs. Ein weiterer Vorteil: Einen besseren Diebstahlschutz als die gefalteten Räder mit in die Wohnung oder ins Büro zu nehmen, gibt es wohl kaum.
Was du allerdings beachten musst, ist, dass nicht alle Falträder vollausgestattet sind. Wenn du dir Zubehör für das Rad kaufst, z.B. Lichtanlagen oder Taschen, solltest du darauf achten, ob sich das Rad noch zusammenklappen lässt. Die kleinen Räder sorgen zwar für eine hohe Agilität, allerdings wirst du dir bei langen Strecken wohl eher ein anderes Rad wünschen. Aber seien wir ehrlich: Für ausgedehnte Touren ist das Faltrad ohnehin nicht gedacht.
Das ist gut
- Fahren sich agil und flott
- Kombinierbar mit Auto/ÖPNV
- Durch Falten platzsparend
- Diebstahlschutz sehr hoch
Das ist nicht so gut
- Für längere Strecken ungeeignet
- Bieten wenig Möglichkeiten für Taschen
- Falträder sind schwerer als gedacht
Unsere Empfehlung: Für wen kommt das Faltrad in Frage?
Das Faltrad ist eine echte Empfehlung für alle, die sich überwiegend in einer Stadt bewegen müssen. Besonders stark ist das Faltrad in Kombination mit anderen Verkehrsmitteln, wie Bahn und Bus sowie dem Auto. Wenn du allerdings längere Distanzen zur Arbeit vor dir hast oder mit dem Rad auch mal was transportieren musst, kommen andere Räder für dich sicher eher in Frage.
Pendeln mit Gravelbike und Rennrad: Schneller geht’s nicht
Der größte Vorteil von Rennrädern und Gravelbikes: Da sie besonders auf Effizienz getrimmt sind, kommst du schnell von A nach B. Alles am Rad ist genau für dieses Ziel konzipiert. Durch den Rahmen und Lenker ist die Sitzposition sportlicher, die Kraftübertragung ist optimal und auf „unnötige“ Anbauteile wie Schutzbleche, Lichtanlage und Co wird verzichtet. Nur mit der Kategorie der E-Bikes und S-Pedelecs wirst du ähnlich schnell vorankommen.
In den letzten Jahren sind dabei einige Innovationen wie der Einsatz von Scheibenbremsen, E-Rennräder und sogar Offroad-taugliche Modelle dazugekommen. Zu letzteren gehören die sehr in Mode gekommenen Gravelbikes. Mit ihnen lassen sich durch ihre andere Bereifung auch Strecken mit losem Untergrund perfekt meistern, ohne die Vorteile eines Rennrads zu verlieren. Mittlerweile bieten viele Hersteller auch speziell für die Zielgruppe Pendler konzipierte Gravelbikes an, die meist noch über Schutzbleche, Lichtanlage und Gepäckträger verfügen. Damit verbinden sie auf perfekte Weise Schnelligkeit, Offroadfähigkeit und Alltagstauglichkeit. Nur der fehlende Komfort sollte erwähnt werden, da Fahren über Unebenheiten direkt an den Fahrer oder die Fahrerin weitergegeben werden. Außerdem brauchen klassische Rennräder zusätzlich einiges an Anbauteilen, wie z.B. eine Beleuchtung.
Das ist gut
- Superschnell
- Für lange Distanzen perfekt
- Agiles Fahrverhalten
- Perfekte Kraftübertragung
Das ist nicht so gut
- Bei Rennrädern fehlen wichtige Komponenten
- Straßenrennräder schlecht für Offroad-Fahrten
- Bieten wenig Komfort
Unsere Empfehlung: Für wen kommt ein Rennrad oder Gravelbike in Frage?
Wenn du das Pendeln direkt mit einer sportlichen Einheit zur Arbeit, Uni oder Schule verbinden willst, ist ein Straßenrennrad oder auch Gravelbike – je nach Streckenbeschaffenheit – perfekt für dich. Auch wenn der Komfort etwas leidet, sind auch längere Strecken um die 20 Kilometer kein Problem.
Pendeln mit dem Cityrad: Bequem & stylisch durch die Stadt
Der Name ist Programm. Cityräder sind vorrangig für den Einsatz in der Stadt konzipiert und sind daher – wie Trekkingräder – in der Regel mit Schutzblech, Beleuchtung und Gepäckträger komplett ausgestattet. Häufig verbaute Komponenten, wie die Nabenschaltung, gelten dabei als wartungsarm. Positiv ist die ausgesprochen komfortable Sitzposition. Auch längere Strecken auf ebenen Straßen kannst du mit einem Cityrad bestens zurücklegen. Wenn du allerdings häufiger außerhalb der Stadt und zudem auf unbefestigten Untergründen unterwegs bist, solltest du dir auch Trekkingbikes genauer anschauen, da sie ein anderes Reifenprofil haben und über mehr Gänge verfügen.
In die Kategorie der Cityräder fallen zwei weitere Fahrradkategorien. Zum einen die sehr bekannten und beliebten Hollandräder, die aus unseren Städten kaum mehr wegzudenken sind. Auf diesen Rädern machst du einfach eine gute Figur. Allerdings sind sie durch das hohe Gewicht und die aufrechte Sitzposition für längere Strecken eher ungeeignet. Zudem bietet die Rollenbremse oftmals eine geringere Bremsleistung. Ebenso stylisch und trendy sind Urbanbikes. Hier entscheidet oftmals der Look über den Kauf. Sie sind eher minimalistisch gestaltet und punkten daher in den Kategorien Gewicht und Optik.
Das ist gut
- Komfort
- Voll ausgestattet
- Perfekt für die City
- Wartungsarme Komponenten
- Style-Faktor bei Urban Bikes
Das ist nicht so gut
- Für längere Touren eher ungeeignet
- Für unbefestigte Wege ungeeignet
- Hollandräder sind meist schwer
Unsere Empfehlung: Für wen ist das Pendeln mit einem Cityrad geeignet?
Wenn du dich beim Pendeln innerhalb einer Stadt bewegen musst, bekommst du mit Cityrädern ein schnörkelloses und zuverlässiges Fahrrad. Ab Werk sind die allermeisten Citybikes bereits voll ausgestattet. Wer auf Style und Look beim Pendeln achtet, wird bei Hollandrädern und Urbanbikes fündig.
Pendeln mit E-Bike und S-Pedelec: Pendler unter Strom
Fahrräder mit Elektromotor haben in den vergangenen Jahren einen riesigen Aufschwung erlebt. Die Absatzzahlen steigen und steigen. Das liegt nicht nur daran, dass die Technik immer besser wird, auch das Image ist deutlich positiver als noch vor einigen Jahren. Das E-Bike löst sehr viele Probleme auf einmal: Durch den Motor unterstützt kannst du lange Distanzen von 20 Kilometer und mehr zurücklegen, egal ob dabei Wind oder hügeliges Terrain die Route erschweren. Außerdem fällt weg, dass du bei den ausgedehnten Touren schweißgebadet eine Dusche brauchst. Motor sei Dank.
Natürlich kommen so viele Vorteile nicht ganz ohne ein paar negative Aspekte. Das liegt vor allem an der verbauten Technik. Durch Akku und Motor sind E-Bikes in der Regel deutlich schwerer als normale Fahrräder. Außerdem hat so viel Technik ihren Preis. Gute E-Bikes kosten mindestens 2.000 Euro. Je nach Fahrradkategorie können die Preise noch deutlich höher sein, weshalb E-Bikes bei Dieben sehr beliebt sind.
Wenn du beim Radfahren noch ein bisschen mehr Power und Geschwindigkeit möchtest, ist vielleicht ein S-Pedelec das richtige für dich. Der Motor ist deutlich stärker und unterstützt den Fahrer oder die Fahrerin bis zu 45km/h. Allerdings fallen S-Pedelecs unter die Kleinkrafträder. Wenn du ein S-Pedelec nutzen möchtest, brauchst du neben einem Versicherungskennzeichen auch eine Fahrerlaubnis der Klasse AM. Außerdem besteht eine Helmpflicht und Radwege sind tabu.
Das ist gut
- Der Motor unterstützt bei Wind und Steigung
- Jede Kategorie bietet mittlerweile E-Bikes
- Lasten sind kein Problem mehr
- Nicht-Sportler schaffen große Distanzen
- Sie machen Spaß!
Das ist nicht so gut
- Auch Einsteigermodelle hochpreisig
- Hohes Diebstahlrisiko
- Hohes Gewicht
- S-Pedelec erfordert Fahrerlaubnis
Unsere Empfehlung: Für wen ist das Pendeln mit E-Bike oder S-Pedelec geeignet?
Da E-Bike-Fahren unheimlich Spaß macht, empfehlen wir sowieso allen, es mal auszuprobieren. Eine besondere Empfehlung geht raus an alle Pendler, denen die Strecke zur Arbeit zu lang, zu windig oder zu hügelig ist.
Pendeln mit dem Lastenrad: Der Drahtesel als Packesel
Neben den E-Bikes erleben auch Lastenräder einen deutlichen Aufschwung. Das liegt neben der immer vielfältigeren Palette an verschiedenen Lastenräder mit immer besserer Technik auch an staatlichen Förderungen, die die Anschaffung erschwinglicher machen. Ihr Vorteil ist schnell erzählt: Du kannst mit ihnen größere und schwere Lasten bewegen, wofür du sonst ein Auto benötigst. Bei vielen Lastenräder hilft dabei ein starker Motor, weshalb auch Anstiege mit mehr Gepäck oder Kindern kein Problem sind.
Doch eignen sich Lastenräder als Pendelfahrräder? Das kommt ganz drauf an, was neben der Strecke zur Arbeit noch erledigt werden muss. Wenn du zum Beispiel deine Kinder zur Kita bringen oder nach dem Feierabend einen größeren Einkauf tätigen willst, sind Lastenräder unheimlich praktisch. Mit einem Lastenrad lassen sich alltägliche Besorgungen, die mit einem normalen Rad schwer zu bewerkstelligen sind, praktisch mit der Pendelstrecke verbinden. Somit kann ein Lastenrad auch als Zweitfahrrad durchaus sinnvoll sein.
Wichtig: Das Handling der Lastenräder ist durch Größe und Aufbau oft etwas anders als beim normalen Fahrrad. Wer einmal auf einer kleinen Verkehrsinsel mit so einem langen Fahrrad „strandete“, weiß ziemlich genau, dass Fahren mit Lastenrädern geübt sein will. Aber keine Sorge, Übung macht den Meister!
Das ist gut
- Jede Menge Stauraum
- Super für den Kindertransport
- Oft mit E-Motor ausgestattet
- Förderungen sind möglich
Das ist nicht so gut
- Sehr teuer
- Schwer
- Erfordert etwas Übung
Unsere Empfehlung: Für wen ist das Pendeln mit einem Lastenrad geeignet?
Das Lastenrad ist nicht klassisch fürs Pendeln konzipiert. Trotzdem lassen sich alltägliche Dinge wie Einkäufe und Kindertransport zur Kita und Schule mit der Fahrt zur Arbeit verbinden. Gerade für Familien ist das Lastenrad ein toller Begleiter.
MTB, Liegerad und Co: Welche Räder zum Pendeln außerdem in Frage kommen
Wahrscheinlich wirst du die ein oder andere Kategorie in unserer Auflistung vermissen, zum Beispiel das Mountainbike. Natürlich kannst du auch mit einem Mountainbike super zur Arbeit oder zur Uni fahren. Das gilt im Prinzip für so gut wie alle Fahrräder. Mountainbikes sind speziell für den Einsatz in sehr unwegsamem Gelände gedacht. Sie sind sehr robust, ihre Reifen haben ein besonders dickes Profil und sind ausreichend gefedert. Wer im Feierabend eine Tour durch den Wald unternehmen möchte, ist bei MTBs natürlich bestens aufgehoben.
Das gleiche gilt für Liegeräder, Fat-Bikes und viele weitere Varianten. Prinzipiell eignet sich alles, was Reifen, Lenker und Pedale hat. Wer mit einem Fahrrad pendelt, macht sowieso schon vieles richtig.
Thema Leasing: Kann ich mein Fahrrad über den Arbeitgeber finanzieren?
Ja! Es bringt dir sogar viele Vorteile, wenn du dich für ein Dienstfahrrad interessierst. Du hast die freie Wahl, was Modelle und Marken angeht. Du brauchst auch keine Angst vor der Anschaffung von hochwertigen und damit teureren Modellen zu haben. Die Leasingrate und ergänzende Versicherungs- und Inspektionspakete finanzierst du monatlich aus deinem Bruttolohn. Dein zu versteuerndes Einkommen und Sozialversicherungsbeiträge werden gesenkt. Dadurch kann dein Wunschrad im Vergleich zum Privatkauf bis zu 40 Prozent günstiger sein. Leasinggesellschaften bieten darüber hinaus noch Diebstahlschutz und Inspektionen an.
Tipps zum Pendeln: Welches Equipment brauche ich?
Beleuchtung
Gesehen und gesehen werden ist hier das Stichwort. Viele Fahrräder verfügen bereits über genügend Leuchtkraft. Wenn du dich für ein Gravelbike, Rennrad oder MTB entscheidest, besorge dir auf alle Fälle akkubetriebene Leuchten für vorne und hinten, die über genügend Leuchtkraft verfügen. Besonders wenn es Richtung Winter geht und die Tage kürzer werden, muss der Arbeitsweg im Dunkeln bewältigt werden.
Wichtige Anbauteile
Neben der Beleuchtung sollte ein Pendelrad unbedingt über Schutzbleche verfügen. Diese können bei leicht nasser Fahrbahn und verschmutztem Untergrund die Kleidung sauber halten. Außerdem ist ein Gepäckträger von Vorteil, allerdings kein Muss.
Pedale
Wenn du dir zum Pendeln ein sportliches Bike aussuchst, z.B. ein Gravelbike, und damit längere Strecken fahren möchtest, sind Klickpedale sicher eine Überlegung wert. Mit Klickpedalen hast du einen runderen Tritt und eine bessere Kraftübertragung. Außerdem erhöht es bei schwierigem Untergrund die Kontrolle über dein Rad, weil du im wahrsten Sinne „eins“ mit dem Rad bist.
Taschen
Die einfachste Methode auch auf dem Fahrrad Gepäck zu transportieren ist ein Rucksack. Bei deutlich längeren Touren sind Rucksäcke allerdings weniger bequem. Dafür gibt es mittlerweile eine Hülle und Fülle an Varianten, um sein Hab und Gut zu verstauen. Seien es größere Taschen am Gepäckträger oder kleinere Versionen für den Lenker oder das Oberrohr. Auch ein Korb vorne wie hinten ist für einige sicher praktisch.
Bekleidung
Eine wichtige Empfehlung gleich vorweg: Kaufe einen Helm! Gerade im wuseligen Berufsverkehr ist das eine besonders sinnige Anschaffung. Ansonsten ist die Wahl der Bekleidung immer sehr subjektiv. Was andere empfehlen, könnte dir eventuell schon wieder zu warm oder zu kalt sein. Es richtet sich ebenfalls nach Länge und Beschaffenheit der Strecke sowie dem Gefährt, auf dem du unterwegs bist, ob es dich beim Treten unterstützt oder du selbst ins Schwitzen gerätst. Allgemein gilt, das Wetter im Auge zu behalten. Wenn die Sonne scheint und die Temperaturen stimmen, ist die Klamottenfrage recht einfach zu beantworten. Oftmals reichen dann zwei Schichten, wovon gerade die erste Schicht atmungsaktiv sein sollte.
An schlechteren und vor allem kälteren Tagen, besonders im Winter, dürfen mehrere Lagen zum Zwiebel-Look sowie Handschuhe und Mützen nicht fehlen. Auch sogenannte Schlauchtücher sind vielseitig einsetzbar und schützen vor Kälte. Wichtig ist außerdem regenfeste Kleidung – am besten vom Kopf bis zu den Füßen. In der dunklen Jahreszeit solltest du selbst nicht zu dunkel gekleidet sein und zusätzliche Reflektoren tragen.
Werk- und Flickzeug
Es kann vorkommen, dass du dir auf deinen Touren einen Platten fährst oder dich ein anderes technisches Problem aufhält. Daher ist es praktisch, handliches Fahrrad- und Flickwerkzeug dabei zu haben. Hierfür gibt es handliche Multitools, die in jede Satteltasche passen. Ebenfalls solltest du mindestens einen Ersatzschlauch sowie eine kleine Handpumpe mit dir führen. Bevor etwas am Fahrrad kaputtgehen kann, empfehlen wir dir, einmal im Monat alle wichtigen Komponenten zu checken und dein Rad zu pflegen. Wie das geht, zeigen wir dir mit unseren Tipps.
Du bist an der Reihe – Werde zum Fahrradpendler
Egal ob es die Nachhaltigkeit, deine Gesundheit oder der Geldbeutel ist – das Pendeln mit dem Fahrrad bietet dir unheimlich viele Vorteile. Mit unseren Vorschlägen und Tipps steht einer erfolgreichen Pendlerkarriere nichts mehr im Wege. Schaue auch auf den Seiten unserer Kaufberatung vorbei und nutze den Bike-Finder, um für die Strecke zur Arbeit, Uni oder Schule einfach das richtige Rad zu finden.
Mit dem E-Bike zur Arbeit pendeln
Ein Erfahrungsbericht von einem Pedelec-Einsteiger
Mit dem Rad zur Arbeit zu pendeln ist auf den ersten Blick vor allem ökologisch vorteilhaft. Schließlich spart man fossile Brennstoffe in Form von Benzin oder Diesel. Außerdem steht im Idealfall am Ende des Tages auch ein Kraftfahrzeug weniger auf der Straße im Stau. Im Hinblick auf die geringen Betriebskosten, sieht man von den vergleichsweise hohen Anschaffungskosten ab, ist es auch ökonomisch sinnvoll. Und je nach der üblichen Verkehrslage auf den Wegstrecken ist man per Velo auch noch schneller am Ziel, als mit dem schon erwähnten Auto oder Bus und Bahn.
Hinzu kommt ein weiterer guter Grund, der auch ausschlaggebend für die Entstehung dieses Erfahrungsberichts ist: Der Sport- und Fitness-Aspekt!
Nach der Arbeit noch ins Fitnessstudio? Vor der Arbeit noch ins Hallenbad? Das kommt bei der meist knapp bemessenen Zeit oft nicht in Frage und der viel beschworene innere Schweinehund stöhnt bei den meisten von uns schon im Vorfeld.
Dabei bietet es sich doch förmlich an, die ohnehin anfallende Fahrtzeit zur Arbeit direkt für die körperliche Betätigung zu nutzen. Eine Win-Win-Situation für die Umwelt, den Verkehr und die eigene Gesundheit.
30 Kilometer mit dem Fahrrad? Danke E-Bikes
Ich wohne in Duisburg und arbeite in Düsseldorf. Mein täglicher Radweg zum Büro beläuft sich etwa auf 30 Kilometer. Nun gut, eine Wegstrecke dieser Länge hört sich für nicht-trainierte Fahrerinnen und Fahrer wie mich nach echtem Sport an! Daher ist es für mich klar, dass bei dieser Entfernung nur ein Rad mit elektrischer Unterstützung in Frage kommt. Schließlich soll das Pendeln mit dem Fahrrad keine Eintagsfliege bleiben.
In der Recherche nach einem geeigneten Bike muss ich zuerst die Wahl zwischen einem Pedelec (wie die „E-Bikes“ mit Tretunterstützung korrekterweise bezeichnet werden) und einem sogenannten S-Pedelec treffen. Während Pedelecs dem Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h beim Strampeln behilflich sind, stellen die Speed-Pedelecs theoretisch erst bei 45 km/h ihre Unterstützung ein. Bei den Speed-Bikes wird allerdings ein Führerschein und ein Versicherungskennzeichen benötigt, wie man es von einem Mofa kennt. Da ich durchschnittlich mit 25 bis 30 Stundenkilometern unterwegs sein möchte, fällt meine Wahl auf ein Pedelec.
Die schnellen Fahrräder mit Elektroantrieb (egal ob S-Pedelec oder Pedelec) sind schon lange ihren Kinderschuhen entwachsen und sind aus dem Alltag vieler Biker nicht mehr weg zu denken. Preislich lohnt sich die Investition von mindestens 1.800 Euro für ein E-Bike. Die Fahrräder dieser Preisklasse glänzen durch hochwertige Technik und Komponenten, zum Beispiel von Bosch und Shimano.
Finanzieren oder direkt kaufen? Pendlerbikes mit Jobrad
Gerade bei E-Bikes liegt der Kostenpunkt ja nicht sehr niedrig. Doch auch, wenn der Kaufpreis für ein Pedelec nicht direkt bezahlt werden kann, gibt es verschiedene Maßnahmen, um trotzdem in den Genuss der flotten Flitzer zu kommen. Entweder gibt es die klassische Finanzierung per Finanzkauf (hier bekommst du weitere Informationen zum Ratenkauf) oder du nutzt einen Anbieter wie Jobrad.
Jobrad bietet die Möglichkeit, über den Arbeitgeber ein Pendlerbike deiner Wahl zu günstigen Konditionen zu leasen. Im Endeffekt ist es ähnlich wie bei einem Dienstwagen. Von deinem Bruttogehalt wird ein Ratenbetrag einbehalten und zum Schluss des dreijährigen Abzahlungszeitraums kannst du das Fahrrad entweder über eine Schlussrate kaufen, oder du steigst auf ein neueres Modell um. Bei Lucky Bike findest du HIER alle Informationen rund um das Jobrad-Leasing deines Pendler-Wunschbikes.
Ab aufs Bike und die Fahrt zur Arbeit genießen
Nach der Recherche will ich möglichst schnell aufs Rad und so folgt der Theorie die Praxis. Ab zu Lucky Bike und mit den Mitarbeitern in der Filiale ein passendes Fahrrad aussuchen und eine erste Runde drehen. Die erste Probefahrt mit einem Pedelec lässt sich dann auch leicht beschreiben: Wow!
Im Testrad ist ein Bosch CX Motor verbaut und der drückt das Pedelec mit der geballten Akku-Power von 500 Wh auf der höchsten Unterstützungsstufe ordentlich nach vorne. Es ist ein recht eigenartiges, aber durch und durch gutes Gefühl, wenn die eigene Kraftanstrengung derart verstärkt wird. Das Fahren macht richtig Spaß und selbst bei Geschwindigkeiten jenseits der 25 km/h fühlt sich das Rad sehr sicher und fahrstabil an. Also die Sache ist beschlossen: Ich steige um aufs E-Bike und lasse das Auto erst einmal stehen!
Der Anschaffungspreis um die 2.000 Euro ist zwar hoch und das Konto beklagt sich, aber die Vorteile und langfristigen Ersparnisse (Sprit, Zeit, Fitnessstudio) sprechen ganz klar für diese Anschaffung.
Einfache Bedienung macht das Pendeln zum Kinderspiel
Nachdem ich das Rad in Empfang genommen habe, erfolgt der erste Test am Objekt. Die Bedienung ist recht simpel und es bedarf keiner großen Erklärung oder Eingewöhnungszeit. Das übersichtliche Intuvia Display von Bosch zeigt mir nach dem Einschalten den gewählten Fahrmodus, den Akkustand und wie ein Tacho die aktuelle Geschwindigkeit. So simpel ist das also: Einschalten, Unterstützungsmodus wählen, losfahren.
Mehr Informationen zu den Displays von Bosch
Vor der ersten Fahrt als E-Bike-Pendler kommen mir nun doch noch ein paar leise Zweifel. War der Entschluss, künftig jeden Werktag rund zwei Stunden auf einem Fahrrad zu verbringen, wirklich eine gute Idee? Ist das nicht doch Plackerei, Unterstützung hin oder her? Aber jetzt steht das Rad hier und ich muss langsam starten. Also Helm aufgesetzt und los geradelt.
Nach meinem ersten Arbeitstag bin ich aber vollkommen vom Pendeln mit dem Pedelec überzeugt und eines Besseren belehrt. Die Strecke lässt sich ohne erschöpfende Kraftanstrengung und durchgeschwitzte Klamotten zurücklegen. Ganz anders sähe das wahrscheinlich aus, wenn ich die Strecke mit einem „normalen“ Fahrrad zurückgelegt hätte. Die Pendelfahrt auf dem Pedelec bietet sogar insbesondere auf Wegen außerhalb der viel befahrenen Verkehrsstraßen echten Genuss. Frische Luft, freie Fahrt und wenn einem danach ist, kann man, gerade auf dem Nachhauseweg, auch mal neugierig in die ein oder andere Seitenstraße abbiegen, um hinter der nächsten Kurve wieder auf Kurs zu gehen – mit dem Auto macht man das eher nicht!
Mich führt mein Weg täglich auch noch nahezu vollständig über Allee-Straßen mit dichtem, altem Baumbestand – nicht schlecht und etwas, das ich auf dem Weg mit dem Auto gar nicht wirklich zu schätzen gewusst habe.
Um auch noch einmal aufs Sportliche zu kommen. Bei einer moderaten Fahrradfahrt verbraucht der Körper je nach Voraussetzung (Körpergewicht, Fitnessstand, Alter und Geschlecht) zwischen 120 und 300 Kcal pro Stunde. Auf einem normalen Rad entspricht das etwa 15 bis 19 Stundenkilometern. Mein E-Bike-Motor unterstützt mich in diesem Geschwindigkeitsbereich und bringt mich mit dem elektrischen Rückenwind auf die 25 Stundenkilometer. So kann ich entspannt radeln und verbrauche ohne große Anstrengung Kalorien. Sehr motivierend.
Pendeln mit dem E-Bike: Schnell im Büro – schnell wieder zu Hause
Doch wie ist es mit der Fahrtzeit? Spare ich da wirklich im Vergleich zum Auto? Schließlich sollte das Pendeln mit dem E-Bike nicht länger dauern. Und auch hier bestätigen sich meine Erwartungen, die ich vor dem Kauf definiert habe. Dank der im Rheinland und dem Ruhrgebiet vorherrschenden allmorgendlichen Verkehrslagen bin ich mit dem Rad fast genauso schnell wie mit dem Auto. Auch wenn die Straßen und Radwege dank kaputter Straßenbeläge oder Schlaglöchern, nicht immer ideal zu befahren sind, bin ich flott unterwegs. Und das Beste: Ich komme dank der Motorunterstützung entspannt im Büro an.
Apropos Radwege. Solltest du dich für ein S-Pedelec entscheiden, musst du beachten, dass diese in Deutschland verkehrsrechtlich den Mofas/Mopeds gleichgestellt sind. Das heißt: Fahrradwege sind tabu. Wenn du dort mit einem S-Pedelec fährst, ist das eine Ordnungswidrigkeit und im Falle eines Unfalls zahlt die Versicherung nicht.
Generell ist mit einem E-Bike im Straßenverkehr vor allem in der Stadt eine erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Die meisten Verkehrsteilnehmer schätzen die Geschwindigkeit falsch ein. Während Fußgänger hier noch ein besseres Gespür haben, muss ich mich wohl daran gewöhnen, dass mir die Vorfahrt von Autofahren sehr oft genommen wird. Schließlich sehen sie nicht, dass ich mit Motorunterstützung unterwegs bin und behandeln mich, als käme ich auf meinem Drahtesel deutlich langsamer voran.
Sicher abstellen. Akku und Fahrrad schützen
Wenn ich am Ziel meiner Pendelstrecke ankomme, kann ich mein E-Bike sicher im Hof vor dem Büro abstellen und festschließen. Da der Akku bei nahezu allen Pedelecs abnehmbar ist, kann er in der Arbeitszeit sicherheitshalber mit an den Arbeitsplatz genommen werden. Außerdem lässt er sich so auch bequem während der Arbeitszeit laden und der Rückweg kann dann mit voller Power angetreten werden.
Ich kann nur empfehlen, auf Nummer sicher zu gehen und in ein starkes Fahrradschloss zu investieren. Hier gibt es im Lucky Bike Online-Shop eine breite Auswahl. Solltest du das E-Bike über einen Anbieter wie Jobrad finanzieren, ist ein gutes und starkes Schloss ohnehin Pflicht!
Fazit zum Pendeln mit dem E-Bike. Lohnt es sich?
Ist ein E-Bike ein geeignetes Vehikel für Berufspendler? Meiner Erfahrung nach ein ganz klares: Ja! E-Bike fahren macht Spaß, du bist schnell und relativ unabhängig vom übrigen Verkehrsaufkommen unterwegs. Außerdem tust du etwas für die Umwelt und die eigene Gesundheit.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das E-Bike mittel- bis langfristig eine sehr weit verbreitete Alternative zum PKW und den öffentlichen Verkehrsmitteln wird. Gerade in Ballungsgebieten besteht ein enormes Potential. Politische Entscheidungen können hierfür sicherlich förderliche Impulse setzen, um diese Entwicklung schneller und in größerem Umfang voranzubringen.
Die steuerliche Gleichsetzung des Firmen-Fahrrads mit dem Firmen-Wagen ist dafür ein gutes Beispiel. Noch wesentlich entscheidender wird jedoch sein, entsprechende Verkehrswege zu entwickeln. Sprich: Ein wesentlich konsequenterer Ausbau von Radwegen, die auch von E-Bikes genutzt werden dürfen. Auch dafür gibt es bereits ein gutes Beispiel: Der geplante Radschnellweg Ruhr quer durchs Ruhrgebiet.
Im Hinblick auf die in den Rush-Hours nervtötend mit Autos verstopften Innenstädte wäre eine Entwicklung hin zu mehr E-Bike– und Fahrrad-Mobilität sowohl für die Anwohner als auch für die Pendler eine wohltuende Entwicklung.
Matthias
Schon als Kind im flachen Ostfriesland war das Rad das Fortbewegungsmittel Nr. 1.
Mittlerweile hat es ihn ins Rheinland in den Großstadtdschungel Düsseldorf verschlagen, aber auch hier hat sich eines nicht geändert: Das Bike ist immer dabei. Neben den alltäglichen Touren fährt er regelmäßig mit dem Rennrad in den niederrheinischen Weiten.