Test: Cube Stereo Hybrid 120 Pro 2021 und Cube Stereo Hybrid 120 Race 2021
Das ist gut
- perfekt integrierter Bosch Performance CX Antrieb mit 85 Nm
- alle Modelle mit Vierkolbenbremse und 12-fach-Kettenschaltung
- Befestigungspunkte für Ständer, Schutzbleche und Gepäckträger
- große Auswahl an Ausstattungen für den Einsatz im Alltag oder auf dem Trail
Das ist nicht so gut
- Schwalbe Smart Sam nicht ideal im Gelände
- Variostütze erst ab dem Trail-Motion-Modell (TM)
Unser Lucky Guide Jan aus Dortmund hat das Cube Stereo Hybrid 120 als Pro- und Race-Modell getestet und schildert hier seine Eindrücke. Die Preise für die Modelle mit dem 625-Wattstunden-Akku liegen zum Testzeitpunkt bei 3.394,03 € für das Cube Stereo Hybrid 120 Pro und 3.879,03 € für das Cube Stereo Hybrid Race.
Das Cube Stereo Hybrid 120 Pro und Race-Modelle sind in den getesteten Versionen nicht mehr verfügbar. Über folgenden Link gelangst du zu den aktuellen Modellen.
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Cube Stereo Hybrid 120 im Überblick
Cube bezeichnet das Stereo Hybrid 120 als Eintrittskarte in das Land der unbegrenzten Mountainbike-Abenteuer. Damit wird klar, dass es sich bei den Modellen mit 120-Millimeter-Federweg vorne und hinten um vollwertige E-Mountainbikes handelt. Das Stereo Hybrid 120 gibt es in vier verschiedenen Ausführungen: Pro, Race, SL und TM. Das Race und Pro gibt es zusätzlich in Allroad-Varianten, was bedeutet, dass sie dann von Werk aus mit Ständer, Schutzblechen, Gepäckträger und Beleuchtung kommen. Da es sich bei den Pro- und Race-Modellen um die Einstiegsmodelle handelt, die für eine große Zahl an Kundinnen und Kunden interessant sein könnten, habe ich mich entschlossen, diese in einem Vergleich zu testen. Das TM (Trail Motion) und das SL sind die nächsthöheren Ausstattungen.
Next Generation: Cube E-Mountainbikes
Im Modelljahr 2020 hat Cube seine gesamte E-Mountainbike-Reihe überarbeitet. Dazu wurden bei den Modellen die neuen, kompakteren Bosch Motoren noch besser in den Rahmen integriert und das Design wurde weiter verbessert. Die Rahmen sind nun „kantiger“ und besitzen ein massives Unterrohr, in dem der integrierte Bosch Powertube-Akku Platz findet, was in Verbindung mit dem 1.5-Zoll-Steuerrohr insgesamt sehr harmonisch wirkt.
Im Zuge dieser Modellpflege wurden auch alle Stereo-Hybrid-120-Modelle umfassend aktualisiert. Ich bin gespannt, wie sich die umfangreichen Neuerungen insbesondere im Hinblick auf die Fahreigenschaften ausgewirkt haben. Doch fangen wir von vorne an.
Cube Stereo Hybrid 120: Farben und Größen
Alle Stereo Hybrid 120-Modelle sind auf der gleichen Rahmenbasis aufgebaut. Wie der Name schon sagt, besitzen sie 120 Millimeter Federweg im Heck. Im Vergleich zu den älteren Stereo-Modellen überzeugt der Rahmen, wie bereits beschrieben, durch eine klare Linienführung und saubere Optik. Durch die hervorragende Integration von Akku und Motor kann man bei den E-MTBs tatsächlich davon sprechen, dass sie auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen sind. Farblich bietet Cube bei allen Modellen außer dem TM und SL zwei Farbvarianten an. Die eine Farbe ist meist etwas dezenter und dunkler, während die andere etwas knalliger und farbenfroher ausfällt. Der sogenannte Size-Split sorgt dafür, dass die kleinste Rahmengröße XS auf 27.5- und alle anderen Größen auf 29-Zoll-Rädern stehen. Apropos Größen: Cube gibt ab dem Modelljahr 2021 die Größe über die geläufigeren Angaben von XS bis XL anstelle der Sattelrohrlänge in Zoll an. So ist auch die Auswahl der richtigen Rahmengröße etwas verständlicher geworden.
Der E-Antrieb: Bosch Powertube und Performance CX
Bei allen Cube Stereo Hybrid 120 Modellen kommt der kräftige Bosch Performance CX zum Einsatz, der bis zu 85 Newtonmeter Drehmoment bietet. Beim Cube Stereo Hybrid 120 Pro 500 hat man die Option, den kleineren Powertube Akku mit 500 Wattstunden auszuwählen. Das drückt den Preis um 200,00 Euro und das Gewicht um rund 700 Gramm. Vorteil des Bosch Powertube mit 625 Wattstunden ist die größere Reichweite.
Als Display beziehungsweise Bordcomputer kommt beim Pro das minimalistische Bosch Purion zum Einsatz. Das Race ist hingegen mit dem umfangreicheren Bosch Kiox Farbdisplay ausgestattet. Hier findest du weitere Informationen zu den unterschiedlichen Bosch E-Bike Displays: Intuvia, Purion Kiox, Nyon.
Kontrolle & Stabilität: Bremsen & Räder
Neben dem Rahmen sind auch Komponenten wie die Laufräder und Reifen bei der Pro- und Race-Ausführung identisch. Beide Modelle rollen auf voluminösen aber für ein E-MTB wenig profilierten Schwalbe Smart Sam Reifen in 2,6 Zoll (2,35 Zoll bei Allroad-Modellen mit Schutzblech) die auf breiten Cube-EX30-Felgen mit Shimano-Naben montiert sind. Die Felgen sind Tubeless Ready, die Reifen jedoch nicht.
Eine besonders lobenswerte Neuheit für die Stereo-Modellreihe ist für mich, dass an allen E-Fullys nun Scheibenbremsen mit vier statt zwei Kolben pro Bremse verbaut werden. Die Vierkolbenbremsen bieten etwas mehr Reserven in Bezug auf Bremskraft und Standfestigkeit und passen daher perfekt zu den flotten E-Mountainbikes.
Die weitere Ausstattung: Rock Shox & SRAM oder Fox & Shimano
Bei allen Cube Stereo-Hybrid-Modellen überträgt ein Kettenblatt mit 38 Zähnen die Kraft ans Hinterrad. Das Cube Stereo Hybrid 120 Pro besitzt einen praktischen Kettenschutz, während alle anderen Modelle eine zusätzliche Kettenführung bekommen. Die Schaltung beim Pro-Modell stammt aus der SRAM Eagle SX-Reihe, die Luftfederelemente von Rock Shox.
Beim Cube Stereo Hybrid 120 Race wird im Bereich der Schaltung hingegen ein Mix aus Shimano Deore und Deore XT verbaut. Das Fahrwerk kommt hier aus dem Hause Fox und bietet etwas mehr Performance sowie einen blockierbaren Dämpfer.
Bequeme Sportlichkeit: Cockpit und Sitzzone
Nach der vielen Theorie geht es nun in die Praxis. Wie fühlt sich das neue Design und die vielversprechende Ausstattung auf der Probefahrt an? Mit meinen stolzen 1,90 Meter schnappe ich mir zu Beginn das Cube Stereo Hybrid 120 Pro 625 Lin der Größe XL. Zunächst fällt mir das sehr edle Cockpit, mit dem 760 Millimeter breiten Lenker und dem zur kantigen Formsprache passenden Vorbau auf. Natürlich nichts, was man beim fahren spüren kann, aber durchaus ein optisches Highlight. Was ich jedoch spüre, ist die moderate Sitzposition und den großzügig gepolsterten, komfortablen Sattel. Durch den breiten Lenker und den um 25 Millimeter nach oben geschwungenem Lenker fühle ich mich aber dennoch wie auf einem modernen Mountainbike. Ein Highlight wäre für mich noch eine Variostütze gewesen. Die lässt sich aber im Bedarfsfalle einfach nachrüsten.
Cube Stereo Hybrid 120 Pro 625 und Race: Testfahrt und Vergleich
Das letzte Mal, dass ich ein Cube Stereo Hybrid 120 für längere Zeit gefahren bin, war für einen Testbericht im Jahr 2017. Die damals klobigeren Motoren und die außen angebrachten Akkus waren zwar Standard, wirken nun aber im Rückblick wie aus einer komplett anderen Zeit. Das Stereo Hybrid 120 Pro wirkt heute deutlich agiler als damals. Das Ansprechverhalten des Motors ist Bosch-typisch sehr feinfühlig, kann aber in dem E-MTB oder Turbomodus in Kombination mit kleineren Gängen auch schon mal brachial wirken. Ich bin mir sicher, dass man hier auch im Gelände und auf Steilstücken keine Probleme haben wird. Mehr als genug Drehmoment ist definitiv vorhanden!
Ich stimme das Fahrwerk bei E-Bikes persönlich immer etwas härter ab, da ich sonst das Gefühl habe, dass die Fahrwerke aufgrund des Mehrgewichts zu sehr „einsacken“. Das Stereo Hybrid 120 Pro zeigt sich trotz der harten Abstimmung bei Unebenheiten sehr komfortabel. Das Fahrwerk bügelt die Schlaglöcher auf der Straße weg und ich bin mir sicher, dass es auch im Gelände hervorragend funktionieren wird. Ich fahre in Richtung Dortmunder Bittermark, um das Cube Stereo Hybrid 120 Pro auch auf einem Trail zu testen. Dort angekommen mache ich den Sattel runter und bewege das E-MTB auch mal etwas aggressiver. Auf dem Trail lässt sich das Cube sehr gut steuern, was höchstwahrscheinlich an dem steifen Rahmen und dem tiefen Schwerpunkt liegt. Das Bike macht hier auch dank des drehmomentstarken Motors eine gute Figur und die Bremsen verzögern angemessen. Anspruchsvolle Trails oder Sprünge würde ich mit dem Stereo Hybrid 120 Pro dennoch eher meiden. Für derartige Manöver ist das Cube Stereo Hybrid 140 HPC oder Stereo Hybrid 160 HPC besser geeignet.
Wieder zurück an der Filiale fahre ich noch eine Runde auf dem Cube Stereo Hybrid 120 in der nächsthöheren Race-Ausstattung. Der größte Unterschied ist für mich die Bedienbarkeit des Bordcomputers, denn das Kiox wirkt mit seinem Farbdisplay deutlich moderner als das Purion beim Pro und auch die Knöpfe der separaten Fernbedienung sind für mich deutlich ergonomischer. Die etwas wertigere Shimano Schaltung fühlt sich bei den Schaltvorgängen einen Hauch präziser an als die SRAM SX Eagle des Pro-Modells. In Bezug auf das Ansprechverhalten des Fahrwerks merke ich keinen großen Unterschied, jedoch scheint mir die Fox 34 Rhythm bei harten Bremsungen etwas steifer als die am Pro verbaute Rock Shox Recon mit nur 32-Millimeter-Standrohren.
Fazit zum Vergleich der Pro- und Race-Modelle
Am Ende der beiden Probefahrten bin ich mir sicher, dass Cube mit der neuen Stereo-Hybrid-120-Reihe auf jeden Fall einen Coup gelandet hat. Das Cube Stereo 120 Hybrid ist eine klare Empfehlung für alle Fahrerinnen und Fahrer, die ein tourentaugliches E-MTB-Fully der neusten Generation suchen. Dank der vielseitigen Ausstattung sollten hier alle E-Mountainbikerinnen und E-Mountaibiker ein passendes Modell finden.
Zu allen Cube-Stereo-Hybrid-Modellen
Das Cube Stereo Hybrid 120 Pro ist zwar das Einstiegsmodell der Serie, bietet aber ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mit einer Ausstattung, die sich schon eher in der Mittelklasse einordnet. Als Variante mit kleinerem 500-Wattstunden-Akku auch eine tolle Option für alle, die auf etwas Reichweite verzichten können und Gewicht sowie Geld sparen wollen.
Das Cube Stereo Hybrid 120 Race richtet sich an diejenigen, die eine Ausstattung der Spitzenklasse bevorzugen und einen fortschrittlichen Bordcomputer nutzen wollen, um ihr E-Mountainbike in Verbindung mit ihrem Smartphone, beispielsweise zur Navigation zu nutzen.
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Jan K.
Jan entdeckte 2012 durch ein Youtube Video aus dem legendären Whistler Bikepark seine Begeisterung für Mountainbikes. Von seinem Taschengeld kaufte er sich ein Dirtbike und stellte fest, dass ihm nicht nur das Fahren sondern auch das Schrauben am Rad großen Spaß macht. Die logische Konsequenz: Statt zu studieren machte er lieber eine Ausbildung in der Werkstatt der Lucky Bike Filiale in Dortmund. Während der Lehre wuchs auch der eigene Fuhrpark stetig an. Wieviele Fahrräder er mittlerweile besitzt? Das weiß er selbst nicht so genau.
Mit derselben Leidenschaft arbeitet er seit 2019 im Onlinemarketing bei Lucky Bike.