Perfekt gestyltes 29er mit hochwertiger Ausstattung
+ Rock Shox Recon Silver
+ Hollowtech Innenlager
-Griffe
Die kalifornische Marke Marin ist den jüngeren Mountainbikern kaum noch ein Begriff, dabei gehören die Kalifornier zu den Mitbegründern des Mountainbike-Sports- Kein Wunder also, dass sie sich mit breiter Brust den Dauerbrennern von Cube und Co entgegenstellen – doch was können die Bikes aus den USA wirklich?
Um das herauszufinden hat unser Lucky Bike Mitarbeiter Luca das Marin Bobcat Trail 2 LTD für einen ausgiebigen Test ausgesucht und schildert nachfolgend seine Eindrücke. Das Bobcat ist ein erschwingliches 29er Mountainbike, das eher für die breite Masse der Radfahrer konzipiert sein soll. Was wirklich dahinter steckt, ergründen wir im folgenden Test.
Ausstattung
Im ersten Eindruck wirkt das Marin etwas schlichter als die Konkurrenz. Das liegt wohl vor allem an den klassisch orientierten Details. Die Schalt- und Bremszüge sind herkömmlich außen verlegt worden. Ebenfalls ist der Rahmen nicht mit Schutzfolien geschützt, was man von anderen Herstellern kennt. Auch farblich kann es nicht mit den durch gestylten Mitbewerbern mithalten. Allerdings muss man sagen, dass diese Faktoren in keiner Weise Auswirkungen auf das Fahrerlebnis haben. Ein Blick auf die Komponenten erfreut uns als Tester. Alles was man brauch um eine sportliche Tour durchs Wannebachtal zu fahren findet sich am Marin. Die Rock Shox Recon lässt sich dank Luftfederung auf das Fahrergewicht und individuelle Vorlieben einstellen. Um im Gelände nicht die Kontrolle zu verlieren sorgt eine Zugstufendämpfung, die die Ausfedergeschwindigkeit reguliert. Beim Antrieb und der Bremsanlage haben die Kalifornier auf zuverlässige Shimano Komponenten gesetzt, was sich im Test deutlich bewährt hat. Grade die Deore Kurbel mit Hollowtech Innenlager und das Deore XT Schaltwerk tragen zum sauberen Schalten bei. Für weiteres Fahrvergnügen sorgen die Laufräder aus Mavic XM119 und Shimano HB M615 Naben, die selbst unserer groben und nicht gerade zimperlichen Fahrweise sehr gut Stand gehalten haben. Die Frage nach dem richtigen Reifen beantwortet Marin mit dem Schwalbe Rapid Rob – aus Erfahrung würden wir sagen: Richtige Antwort! Schwalbes Rapid Rob hat für einen Mountainbike Reifen einen sehr breites Einsatzgebiet. Ob trocken, feucht oder doch lange Strecken auf dem Ruhrtal Radweg – alles kein Problem für diesen Allrounder.
Fahreindruck
Wir sind jede Woche mehrere Stunden auf dem Mountainbike unterwegs und haben über die Jahre einige Vorlieben entwickelt. Bei neuen Testrädern baut sich zudem im Vorfeld eine gewisse Erwartungshaltung auf. Hier ist es für uns besonders spannend zu sehen, ob unsere Erwartungen erfüllt werden – so auch beim Marin. Insbesondere sind wir gespannt, ob uns die 29er Laufräder in sehr steilen Passagen hinderlich werden. Unsere Testfahrt beginnt in der Lucky Bike World in Dortmund. Von dort aus geht es erstmal locker 6 Kilometer in Richtung Bittermark und dann ab in den Wald. Wir verbringen den ganzen Tag auf Wanderwegen, Trails und Straßen im Wannebachtal bzw. in den Wäldern rund um die Hohensyburg. Die Geometrie des Bobcat ist zum Draufsitzen und Spaß haben, hier merkt man die 30 Jahre Erfahrung in denen Marin Mountainbikes baut. Ehrlich gesagt ist uns schon bewusst, dass unsere heimischen Strecken einem Fahrrad alles abverlangen jedoch sind wir der Meinung, dass nur so die Schwächen des Bobcats sichtbar werden. Die Klettereigenschaften standen an erster Stelle auf unserer Liste. Es geht einen wurzeligen und steinigen Wanderweg hinauf. Durch den Anstieg sind wir gefordert, aus dem Sattel zu gehen. Der Lockout Versteller der bequem vom Lenker bedienbar ist und der steife Rahmen helfen sehr, das Ziehen und Drücken effizient zu übertragen. Man muss sagen, dass die 29er Laufräder etwas schwerer zu beschleunigen sind, wenn man in einer verbockten Passage zum Stillstand kommt. Allerdings gewöhnen wir uns auch daran recht schnell und kommen unterm Strich doch sehr gut zurecht. Ein 27,5er Rad würde lediglich Vorteile auf sehr uneinsichtigen Wegen bringen. Aus Erfahrung kommt das jedoch sehr selten vor. Auf dem Forstweg läuft das große Rad einwandfrei und effizient. Als letzten Punkt was die Geländetauglichkeit angeht, haben wir uns eine steile Abfahrt ausgesucht. Hier versenken wir den Sattel in die tiefste Position und öffnen die gesperrte Gabel. Langsam fahren wir in den Trail ein und achten auf die Bremsleistung der Bremse.
Der Druckpunkt der hydraulischen Shimano Scheibenbremse gibt uns Sicherheit und funktioniert sehr gut mit den Schwalbe Reifen. Wurzeln, Steine und Löcher werden hervorragend von den großen 29er Rädern überrollt. In den Kurven muss hingegen der Fahrer stark arbeiten. Ohne leichtes Versetzen des Hinterrads sind wir nicht ausgekommen, wobei wir dies mit den eignen Rädern auch machen müssen obwohl wir hier jeden einzelnen Stein kennen. Unten angekommen steht das Grinsen im Gesicht. Der „Ich will nochmal“-Faktor bringt uns dazu noch einige Strecken mit dem Bobcat zu fahren. Dabei stellen wir noch fest, dass der flache Lenkwinkel ein sehr sicheres Gefühl gibt. Abschließend geht unsere Tour noch rund 25km in Richtung Witten, um auch die Streckentauglichkeit zu testen. Das Marin Bobcat hat auch auf der Strecke einen guten Vortrieb und eignet sich insofern auch bedingt als Tourenbike. Damit erklären sich auch die Aufnahmen für einen Gepäckträger, so steht der Tour mit der Familie oder mit Freunden nichts im Weg.
Besonderheiten
Marin weiß in jedem Fall wie sich Fahrspaß anfühlt. Damit auch jeder sein richtiges Marin findet gibt es extra vier verschiedene Rahmengrößen und zwei verschiedene Farben. Das Einsatzgebiet des Bobcat ist riesig. Die fehlenden Details die uns vorerst durch den Kopf gingen, sind nach dem Test völlig unwichtig geworden. Mit den zwei Trinkflaschenhalterungen und einer kleinen Satteltasche sind wir sogar ohne Rucksack ausgekommen.
Fazit
Das Marin Bobcat Trail 2 LTD 29er hat uns völlig überzeugt. Es macht eine super Figur im Gelände was hauptsächlich an der Geometrie und der durch dachten Ausstattung liegt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man auf den meisten Strecken mühelos runter oder rauf kommt, allerdings nur in gemäßigtem Tempo. Bei schnelleren und groben Abfahrten würde man das Rad auf Dauer überlasten. Touren auf Fahrradwegen oder Straßen sind kein Problem. Es ist jedoch empfehlenswert den Luftdruck der Reifen anzupassen. Im Wald oder auf ruppigen Strecken 2,0 bis 2,5 bar und auf Touren 3,5 bis 4,0bar. Je nach Fahrgewohnheit kann man natürlich auch einen Mittelwert wählen. Grundsätzlich sind wir von dem 29er Hardtail überzeugt. Die Nachteile in der Wendigkeit und beim Antritt ließen sich im Test nicht nennenswert belegen. Die Effizienz und die Laufruhe prägen das Fahrrad positiv, so dass die Bandbreite der Möglichkeiten wächst. Am besten passt das Bobcat Trail LTD 2 für Leute, die anfangen möchten Mountainbike zu fahren oder alle, die nicht wissen auf was für Wegen sie unterwegs sein werden. Sportler, die regelmäßig viele Kilometer fahren, sollten sich auf Grund des Verschleißes für ein Rad mit hochwertigeren Schaltkomponenten entscheiden. Wir hatten enorm Spaß, obwohl das Rad schon für unter 1.000€ zu erwerben ist und wir Bikes gewohnt sind die deutlich hochpreisiger sind.
Hier geht es zu allen Marin Fahrrädern im Lucky Bike Online Shop.
Autor: Luca Cramer (Lucky Bike Filiale Dortmund)
Redaktion Lucky Bike
Unsere Lucky Bike-Redaktion ist so vielfältig, wie unsere gesamte Unternehmensfamilie. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Bereichen berichten über ihre Lieblingsthemen, schreiben News, berichten von Veranstaltungen oder testen regelmäßig Fahrräder, die wir in unseren Filialen oder im Online Shop anbieten. In der Redaktion sind unsere Kolleginnen und Kollegen versammelt, die vereinzelt Testberichte, Newsbeiträge oder informative Texte rund um das Thema Fahrrad schreiben.
Die Testberichte unserer Redaktion spiegeln ihre Erfahrungen, Ergebnisse und Meinungen objektiv hier bei uns im Blog wider.