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Das beste Trailbike von Trek unter 4.000,00 €?

Test: Trek Fuel EX 8 XT 2022

Normalerweise ist die Sache simpel. Gib mir ein schlichtes, nicht unbedingt teures Mountainbike und ich bin schon happy. Nun aber teste ich das Fully-MTB Fuel EX 8 von Trek und es wird komplizierter. Das hochwertige Fully beweist Eigenschaften auf dem Trail, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern und mich am Ende des Tests fragen lassen, ob ich nicht doch für ein Bike dieser Klasse sparen sollte. Was das Fuel EX 8 von Trek genau ausmacht, liest du hier.

Das
ist
gut
  • Exzellente 1x12-Shimano-XT-Schaltgruppe und Shimano 4-Kolben-Bremsanlage
  • Aufgeräumter und toll verarbeiteter Rahmen mit technischen Feinheiten
  • hochwertige Bontrager Line Comp 30 Laufräder
  • Komfortables Fahrverhalten mit viel Vortrieb
  • Geometrie-Verstellung mit Mino Link
Nicht
so
gut
  • „Knock Block“ stört teilweise

Fangen wir mit dem Look des Bikes an. Hier kann ich bei Trek so gut wie nie meckern. Alles ist gewohnt aufgeräumt gehalten. Die verschiedenen Züge und Leitungen verlaufen dezent im Rahmen und das massive „Straight Shot“-Unterrohr ist sowohl optisch als auch technisch ein Highlight. Das Bike ist qualitativ von vorne bis hinten gut verarbeitet, was ich bei Trek sowieso nicht anders kenne. Die feinen Schweißnähte des Rahmens aus Trek’s „Alpha Platinum Aluminium“ und die Lackierung – in diesem Fall in blau-schwarzen Look mit hellem, silber-farbenen Trek-Schriftzug – machen einiges her. Das Modell liegt zwischen den günstigeren Fuel EX 5, Fuel EX 7 und den höherwertigen 9.x-Modellen mit Rahmen aus Carbon und weiteren Features. Somit sollte das Fuel EX 8 bezahlbar bleiben und gleichzeitig die bestmögliche Ausstattung bieten.

Trek Fuel EX 8 XT verspricht jede Menge Technik-Highlights

Das wird auch sofort erkennbar, wenn man sich anschaut, welche Komponenten Trek für das Fuel EX verwendet hat. Trek setzt beim Fuel EX 8 in diesem Jahr komplett auf die neuste Shimano-Gruppe auf XT-Niveau. Das ist jedoch nicht bei allen Modellen so. Das Fuel EX 7 und einige 9er Modelle kommen mit Bremsen und Antrieb von SRAM.

Die verbauten Shimano-Komponenten an diesem Test-Modell sind schon fast die Crème de la Crème im MTB-Bereich. Geschaltet wird mit Shimanos XT M8100. Darüber kommt nur noch die sündhaft teure XTR-Reihe von Shimano. Zwar gilt oft, dass teurer auch besser ist, aber mit Komponenten aus der XT-Reihe wirst du bereits glücklich werden. Vorne ist eine hübsche 1-fach-Shimano-SLX-Kurbel verbaut, hinten glänzt die Kassette mit zwölf Ritzeln von 10 bis 51 Zähnen. Erkennbar ist die XT-Kassette übrigens an den beiden größten Ritzeln, die aus Aluminium sind und sich daher farblich abheben. Am Schaltwerk gibt es auch bei diesem Modell die „Shadow Plus“-Funktion, mit der die Kette straffer geführt wird und bei holprigen Untergrund nicht zu sehr umhergeworfen wird. In unserem Blogbeitrag erfährt du mehr über Mountainbike-Schaltungen von Shimano & SRAM.

„Gedämpfte“ Trailfreuden mit dem Trek Fuel EX 8 XT

Bei Fully-Mountainbikes geht natürlich auch ein Blick auf die Dämpfungssysteme. Vorne „sitzt“ eine Fox 34 Rhythm Float EVOL Federgabel, die mit 140mm Federweg jede Unebenheit auf dem Trail wegfedern sollte. Am Hinterbau stehen dann nochmal 130mm Federweg mit dem Fox Performance Float EVOL Dämpfer zur Verfügung. Genau wie an der Gabel kann hier mit einem Hebel die Kompression im Heck während der Fahrt eingestellt werden. Zusätzlich hat der Dämpfer die Trek-eigene RE:aktiv-Technologie, die den Hinterbau ganz automatisch beim Pedalieren straff hält. Das ist vor allem beim Bergauffahren praktisch, wenn das Bike nicht zu sehr mitwippen soll. Beide Systeme lassen für mich keine Wünsche offen.

Gute Bremsen sollten natürlich auch zu einem guten Trailbike dazu gehören. Daher befindet sich beim Trek Fuel EX 8 XT eine 4-Kolben-Scheibenbremse, ebenfalls aus dem Hause Shimano. Im Gegensatz zu herkömmlichen 2-Kolben-Varianten haben sie nochmal deutlich mehr Power, was besonders bei Mountainbikes hilfreich ist, bei denen längere Abfahrten und harte Bremsmanöver alltaglich sind. Mit dem Wissen, dass kräftig zupackende Bremsen in Griffnähe sind, entspannen sich die Nerven.

Seit 2018 besitzen Trek Bikes den sogenannten „Knock-Block“, der den Einschlagwinkel der Gabel begrenzt, sodass man den Lenker nur bis zu einem bestimmten Punkt drehen kann und die Gabel – etwa bei Stürzen – nicht das Unterrohr berührt. Der Rahmen kann somit für bessere Steifigkeit grundlegend anders konstruiert werden. Der Nachteil ist die schlechtere Handhabung, sollte man das Bike beispielsweise in einem kleinen Kofferaum verstauen wollen. Eine weitere kleine, aber feine Technologie befindet sich an der Wippe. Dort kannst du mittels Innensechskantschlüssel die Dämpferwippe und damit die Geometrie des Bikes leicht verstellen. Trek nennt diese Möglichkeit „Mino Link“. Das Ziel: Je nachdem wie die Wippe eingestellt, kannst du bei Bergabfahrten oder Höhenmetern-Sammeln das meiste aus dem Trek Fuel EX rausholen.

Und die technischen Feinheiten reißen nicht ab. Die weiteren Komponenten tragen den Namen „Bontrager“ und kommen damit aus dem Hause Trek. Auch auf die Qualität von Bontrager kannst du dich immer stets verlassen. Im Sitzbereich wurde eine Bontrager Variostütze wurde verbaut, die bequem vom Lenker aus in ihrer Höhe verstellt werden kann. Überraschend hochwertig sind auch die Line Comp 30 Laufräder. Deren Freilauf sehr fein verzahnt ist und ein entsprechend feines „Rasseln“ beim Rollen von sich gibt. Die Felgen und Reifen können natürlich auch Tubeless gefahren werden, was nochmal für ein Plus in Sachen Pannensicherheit und Fahreigenschaften in schwierigem Terrain sorgt.

Genug Technik – Wie fährt sich das Trek Fuel EX 8 XT?

Natürlich ist es immer so eine Sache, so ein High-End-Bike in kurzer Zeit zu testen. Vor allem wenn es direkt auf den ersten Metern mit dem Trek Fuel EX 8 XT ordentlich Lust auf Mehr macht. In der nahegelegenen Parkanlage werden erstmal sämtliche technische Spielerein auf Herz und Nieren überprüft. Sei es die Sattelstütze, oder die Einstellung des Fahrwerks: Alles funktioniert einwandfrei und hat auch bei der Bedienung eine tolle Haptik. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass meine anderen Räder eher nicht so ausgerüstet sind wie dieses Bike. Daher macht es Laune, die verschiedenen, technischen Fertigkeiten auszutesten. Einzig die Mino-Link-Einstellung zur Veränderung der Geometrie konnte ich nicht direkt testen, weil ich beim „Ausritt“ kein Werkzeug dabeihatte. Vermutlich würde ich es bei einer Einstellung belassen und damit ebenfalls glücklich werde. Als Freund von Höhenmetern würde ich mich aber vermutlich sowieso auf die „High“-Position festlegen – wobei Downhill-Freaks eher die „Low“-Position ausprobieren sollten.

Tempo und Bremsen – gegensätzliche Stärken

Ansonsten treibt das Bike ordentlich. Man merkt dem Trek Fuel EX 8 XT an, dass die Trails durchaus mit Tempo angegangen werden sollen. Dabei ist es nie übermäßig agil, sondern gibt auch in schnelleren Kurven oder technischen Wege eine gehörige Portion Sicherheit. Größere Bergauf- bzw. Bergab-Passagen hätte ich zwar gerne noch getestet, aber dieses Bike fühlt sich in jeder Situation hervorragend an.
Ebenfalls sehr positiv, ist die knackige Bremswirkung der Scheibenbremsen. Auch wenn ich die gewohnt gute Qualität von Shimano kenne, ist es doch immer wieder beeindruckend, was eine 4-Kolben-Scheibenbremse so draufhat. Ähnliches lässt sich des Weiteren auch über die Schaltung sagen. Sehr präzise und zuverlässig wandert die Kette von Ritzel zu Ritzel, selbst wenn mal unter Last geschaltet wurde. In dieser Preisklasse hatte ich aber auch, ehrlich gesagt, nichts anderes erwartet.

Fazit: Für wen ist das Trek Fuel EX 8 XT geeignet?

Auch hier ist es simpel. Das Trek Fuel EX 8 XT macht Laune – in vielen Situationen. Bereits nach den ersten Pedalumdrehungen merkst du, dass du auf einem hochwertigen Bike sitzt, dass nach vorne treibt und gleichzeitig komfortabel bleibt. Und genau dieser Mix macht das Bike zu einem Allrounder im MTB-Bereich, wie es Trek verspricht. Daher sehe ich vor allem Biker und Bikerinnen, die regelmäßig, vielseitige und ausgiebige Trails befahren wollen, als erste Zielgruppe. Der Preis und die Ausstattung machen auch schnell klar, dass dieses Bike kein Zweitrad oder ähnliches ist – außer man verfügt über das nötige Kleingeld. Das Trek-Bike ist eher aus der Kategorie von Rädern, für die du zwar erstmal ordentlich Geld ausgibst und dann eine lange Zeit höchste Qualität und Service von Trek bekommst. Das Trek Fuel EX 8 wird mit seinen technischen Highlights und toller Verarbeitung sicher zu einem langlebigen und treuen Trailbegleiter.

Wie bereits erwähnt bietet Trek mit den Fuel EX 5 und 7 das Bike auch in zwei günstigeren Varianten an. Das Fuel EX 7 haben wir ebenfalls getestet.

Weitere Fully-Mountainbikes von Cube, Focus oder Scott findest du in unserem Onlineshop oder in unseren deutschlandweiten Filialen.

Schlagwörter: Kaufberatung MTB-Fully
Veröffentlicht am 30. März 2022

Matthias

Schon als Kind im flachen Ostfriesland war das Rad das Fortbewegungsmittel Nr. 1.
Mittlerweile hat es ihn ins Rheinland in den Großstadtdschungel Düsseldorf verschlagen, aber auch hier hat sich eines nicht geändert: Das Bike ist immer dabei. Neben den alltäglichen Touren fährt er regelmäßig mit dem Rennrad in den niederrheinischen Weiten.

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